Sonntag, 30. August 2009

Green Brief #61-62 vom 26./27. August 2009 - 4./5. Sharivar 1388

Ich bin NiteOwl alias Josh Shahryar - twitter.com/iran_translator bei Twitter. Ich bin Journalist und Menschenrechtsaktivist und KEIN Iraner. Dies ist eine Sammlung von Nachrichten aus dem Iran, die ich aus Twitter und dort angegebenen Webseiten zusammengestellt habe. Beachten Sie bitte, dass alles hier von Tweets stammt. (Meine Arbeit erscheint unter den Bedingungen von Creative Commons (CC).).

Hier sind die wichtigen Ereignisse von Mittwoch, 26. August und Donnerstag, 27. August 2009 (Shahrivar 4-5), die ich bestätigen kann:

Proteste/Unruhen
    26. August

  1. Es sind Berichte aufgetaucht, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit zu Arbeiterstreiks im Iran kommen wird. Berichten zufolge haben über 200.000 Arbeiter seit Monaten ihren Lohn nicht erhalten. Dies könnte in sehr naher Zukunft zu Streiks führen. Die Arbeiter in der größten Automobilfabrik in der Fars-Provinz befinden aus diesem Grund seit 5 Tagen im Streik. Andere Berichte deuten an, dass die Arbeitslosigkeit allein in Teheran in den letzten Monaten um 3% gestiegen ist.

  2. 27. August

  3. Es sind Bericht über eine kleine Versammlung der Grünen in einem Park in Oromieh aufgetaucht. Die Grünen versammelten sich am Donnerstag Abend, um gemeinsam ihr Fasten zu beenden und beteten für die Freilassung von Gefangenen und den Erfolg des Grünen Meers. Bilder: http://bit.ly/30b9D.
Opposition
    26. August

  1. Hashemi Rafsanjanis Familie hat eine Klage gegen Ahmadinedschad wegen seiner Behauptungen während der Präsidentschaftsdebatten eingebracht und eine offizielle Beschwerde bei der Justiz eingereicht - soweit Mehdi Rafsanjani, Rafsanjanis Sohn. Ahmadinedschad hatte Rafsanjani in den Debatten der Korruption beschuldigt.

  2. Es sind auch Berichte aufgetaucht, dass Hashemi Rafsanjani an Chamenei, Großajatollah Montazeri und Großajatollah Ali Sistani Informationen über zwei Gefangene, die in Irans Haftanstalten Opfer von Vergewaltigungen wurden, weitergeleitet hat. Vollständige Bestätigung dafür gibt es noch keine. Der unbestätigte Bericht nennt eines der Opfer: Ghaim Montazer, der mit einer Flasche vergewaltigt worden war.

  3. Großajatollah Montazeri bezeichnete die iranische Regierung als Diktatur im Namen des Islam. Er sagte, sie sei weder islamisch noch eine Republik. Das System habe nach der Wahl sein wahres Gesicht gezeigt, als Tausende verhaftet und dann brutal gefoltert wurden. Weiters sagte er auf seiner Website, "Die größte Unterdrückung ... ist die despotische Behandlung des Volkes im Namen des Islam" und "Ich hoffe, die verantwortlichen Autoritäten kehren von dem abartigen Pfad, den sie verfolgen, ab und stellen die niedergetrampelten Rechte der Menschen wieder her."

  4. Karroubi sandte einen Brief mit Glückwünschen an Sadegh Larijani, den neuen Justizchef. Er habe die Verantwortung, nach den eklatanten Gesetzesverletzungen im Anschluss an die Wahlen das nationale Vertrauen wiederherzustellen.

  5. Mohammad Khatami wies erneut die Geständnisse und Prozesse von der Hand. Er wies auch die Anschuldigungen, die im Zuge des letzten Prozesses von Kayan Tajbakhsh gegen ihn vorgebracht worden waren, zurück. Entgegen den Behauptungen des "Geständigen" habe er sich nicht mit George Soros in New York getroffen. George Soros ist ein Milliardär und Philanthrop, der in der Vergangenheit mit der Rosenrevolution in Georgien in Verbindung gebracht wurde.

  6. Auch Mehdi Hashemi Rafsanjani weist die gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen zurück. Mehdi Karami - einer der Männer, die vor Gericht stehen - hatte behauptet, Mehdi habe 2005 Regierungsgelder für die Unterstützung der Kampagne seines Vaters verwendet.

  7. 27. August

  8. Shirin Beadi verurteilte zum wiederholten Male die Prozesse gegen Reformanhänger und andere Iraner, die mit den Protestkundgebungen nah den Wahlen in Verbindung gebracht werden.

  9. Die Regierung erstellt gefälschte Blog-Einträge im Namen reformistischer Führungspersönlichkeiten, um zu zeigen, dass diese fair behandelt werden. Zuletzt wurde Abtahis Blog "aktualisiert".

  10. Ajatollah Bayat Zanjani traf sich mit Ajatollah Sane'ie wegen der jüngsten Entwicklungen. Das Treffen fand in Ajatollah Sane'ies Residenz statt. Näher Details werden später bekanntgegeben.
Regierung, Internationales
    26. August

  1. Chamenei gab zu, dass er keinen Beweis für Verbindungen zwischen Oppositionsführern und ausländischen Agenten, insbesondere aus den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich, gesehen habe. Er bestand aber darauf, dass die Massendemonstrationen im Vorfeld geplant worden waren und es daran keinen Zweifel gäbe.

  2. Hamidreza Katouzian sagte, das Parlament untersuche die Vorwürfe bezüglich der Ermordung von Demonstranten und Massengräbern in Beheshte Zahra. Katouzian ist Mitglied eines Parlamentsausschusses zur Untersuchung der Lage der Häftlinge.

  3. Der konservative Parlamentarier Ahmad Tavakkoli forderte Sadegh Larijani auf, Teherans Generalstaatsanwalt Saeed Mortazavi für das Verbot von Etemaade Melli vor Gericht zu stellen. Laut Tavakkoli habe Mortazavi nach den Mediengesetzen des Landes dazu nicht die Autorität gehabt.

  4. Ein unidentifizierter Parlamentarier gab Parlemaan News gegenüber heute an, es gäbe Beweise dafür, dass mehrere Häftlinge mit Schlagstöcken und Flaschen vergewaltigt wurden. Laut der Website ist der Parlamentarier auch ein Mitglied des Parlamentsausschusses zur Untersuchung der Lage der Häftlinge.

  5. Ali Larijani gab zu, dass die derzeit abgehaltenen Prozesse ihre Schwachstellen haben. Berichten zufolge sagte Larijani dies, nachdem Mostafa Kavakabian, ein Parlamentsabgeordneter aus Semnan, die Vorgangsweise bei den Prozessen kritisiert und gemeint hatte, sie würden nicht den von der Verfassung vorgegebenen Richtlinien genügen.

  6. Teilweise bestätigte Berichte lassen vermuten, dass sich die Regierung auf eine baldige neue Welle von Protestkundgebungen einstellt und die Situation für alles andere als stabil erachtet. Dies ging auch aus den Worten des stellvertretenden Stabschefs Jazayeri hervor, der heute warnte, dass die Unruhen noch lange nicht vorbei seien und jederzeit wieder aufflammen könnten.

  7. "Seit dem Erscheinen von Basidsch-Kräften auf dem Schauplatz am 16. Juni setzten sie nie eine Waffe in den ihnen anvertrauten Missionen ein. Sie waren nur mit Werkzeugen zu ihrer persönlichen Verteidigung in ihren Missionen ausgerüstet.", sagte General Abdullah Araqi, ein Kommandant der Revolutionsgarden mit Zuständigkeit für die Provinz Teheran verantwortlich ist.

  8. Ein nicht namentlich genannter Parlamentarier enthüllte, dass er den Berichten des Parlamentsausschusses zur Untersuchung der Lage der Häftlinge nicht länger vertraue. Seiner Aussage zufolge war die Familie eines Häftlings, der vergewaltigt worden war, an ihn herangetreten und er habe ihre Kontaktdaten und die Informationen an den Ausschuss weitergeleitet. Später sei die Familie erneut mit ihm in Kontakt getreten und habe ihm mitgeteilt, sie stünden nun unter Druck, ihre Aussagen zurückzuziehen.

  9. Eine Gruppe ehemaliger Gouverneure und anderer ehemaliger Regierungsbeamter reformistischer Regierungen sandten einen Brief an Sadegh Larijani, in dem sie ihn auffordern, ein klares Zeichen zu setzen und alle Gefangenen freizulassen.

  10. Es kursieren Berichte, denen zufolge sowohl Frankreich als auch die Vereinigten Staaten strengere Sanktionen gegen das iranische Regime planen.

  11. Es sind Berichte von einem Treffen zwischen dem iranischen Außenminister Manouchehr Mottaki und dem kanadischen Außenminister während eines Gipfeltreffens in der Türkei aufgetaucht. Dies konnte ad hoc nicht voll bestätigt werden. Die von Mehr News veröffentlichte Geschichte enthält nicht viele Einzelheiten. Iranische Medien haben schon früher ähnliche Berichte über internationale Führungspersönlichkeiten veröffentlicht, die sich später als falsch erwiesen.

  12. 27. August

  13. Es gibt Berichte, dass mehrere Minister in Schlüsselpositionen der Regierung bei den Freitagsgebeten und Teheran und möglicherweise auch in anderen Städten sprechen werden.

  14. Ein nicht namentlich genannter Parlamentarier hat bestätigt, dass Hossein Fedaie - ein Parlamentarier aus Teheran - direkt an den Misshandlungen von Häftlingen in Kahrizak beteiligt war. Zwei weitere Parlamentarier, Parvez Sorouri und Alireza Zakani wussten ebenfalls um die Situation in Kahrizak. (Der Green Brief berichtete schon vor Wochen von Fedaies Rolle in den Misshandlungen.) Alle drei Parlamentarier sind ehemalige Mitglieder der Basidsch-Milizen.

  15. Deutschland und Frankreich haben strengere Sanktionen gegen den Iran angedroht, wenn sie nicht zu einer Diskussion ihres Atomprogramms gewillt sind.
Verhaftungen, Freilassungen, Todesopfer
    26. August

  1. Es kursieren Berichte, dass zumindest zwei - und möglicherweise drei - Mitglieder der Fakultät der Universität Teheran letzte Nacht verhaftet wurden. Dieser Berichte konnte vorerst nur teilweise bestätigt werden.

  2. Der ehemalige Chef des Managementbüros des Beheshte-Zahra-Friedhofs streitet ab, dass Massenbeerdigungen toter Demonstranten auf dem Friedhof stattgefunden hätten. Weiter unten auf dieser Seite können Sie Bilder von unmarkierten Gräbern toter Demonstranten auf dem Beheshte-Zahra-Friedhof sehen: http://norooznews.ir/news/13653.php.

  3. Karroubis Sohn Hossein Karroubi und Mohammad Javad Haghshenas, der Chefredakteur von Etemaade Melli, die verhaftet und am 25. August gegen Kaution entlassen worden waren, müssen sich wegen der Veröffentlichung "unbegründeter Anschuldigungen" vor Gericht verantworten.

  4. Der iranische Botschafter in Frankreich beschuldigte die französische Bürgerin Clotilde Reiss der "nuklearen Spionage".

  5. Der Universitätsstudent Saeeda Kurdinjead ist entlassen worden.

  6. 27. August

  7. Saeed Hajjarians Arzt sagte dessen Tochter, er vermute stark, dass ihr Vater vor seinem Prozess unter Drogen gesetzt worden war.

  8. Mehrere politische Aktivisten wurden am Montag in Mashhad verhaftet, darunter Farshad Azizi, ein Mitglied von Mir Hossein Mousavis Kampagne. Sie wurden am Montag Abend in der Stadt verhaftet und ihr derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt.

  9. Der Menschenrechtsaktivist und Anwalt Abdolfattah Soltani wurde endlich auf Kaution aus dem Evin-Gefängnis entlassen. Ebenfalls entlassen wurde die Journalistin Farbia Pajooh.
Medien
    27. August

  1. Es gibt Berichte darüber, dass IRIB und Keyhan explizit befohlen wurde, nichts zu veröffentlichen, das gegen Rafsanjani gerichtet ist.
Verschiedenes
  1. Graffiti in Unterstützung des Grünen Meers in verschiedenen iranischen Städten: http://bit.ly/11Nm43.

  2. Ahmadinedschads "begrüntes" Poster in der Stadt Kerman: http://bit.ly/B6p3F.
Internationale Proteste / Veranstaltungen / Warnungen / Bemühungen
  1. Eine Petition, die Sie unterschreiben und an Botschafter sowie ihre Kontakte schicken können: http://docs.google.com/View?id=dcnj8jzc_8dxb9vbgf.

  2. Bitte lesen Sie dies für Ihre Sicherheit: Safeguard Your Personal Info and Your Finances! - Why We Protest - IRAN (engl.)

  3. Inoffizielle Liste geplanter Protestaktionen in den Vereinigten Staaten: Protesting for Iran until they don't have to.

  4. Liste geplanter Proteste in Deutschland: Julia's Blog: Protests and rallies in Germany (subject to change w/o notice) (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von @jkshalmani).

  5. Hilfe für traumatisierte "Grüne": Healing the Green Soul (deutsche Übersetzung).

Wenn Sie, Ihre Freunde oder Ihre Organisation international eine Veranstaltung, Protestkundgebung oder sonstige Aktion im Zusammenhang mit den iranischen Wahlen abhalten, schicken Sie mir bitte eine Email und ich werde darüber berichten. (Kostet Sie auch nur 10 Millionen Dollar!) Meine Email ist: dbosca@gmail.com.

Wenn Sie helfen wollen:
  • Informationen über Veröffentlichung und Verbreitung des Green Brief: http://tinyurl.com/mjxrz3
  • Informationen über Tor: http://torir.org
  • Diese Seite enthält eine Liste aller externen Spiegel des GB sowie verschiedene Informationen über den GB. Bitte auch Verweise auf Übersetzungen angeben: http://aic.openmsl.net/wiki/index.php/Green_Brief
  • Liste aller Green Briefs: The Green Briefs
  • Ein großes Dankeschön an Sahar joon für die Hilfe beim Korrekturlesen und für viele wertvolle Hinweise. Vielen Dank auch an alle Übersetzer, die ihre wertvolle Zeit einsetzen, damit diese Informationen so viele Menschen wie möglich erreichen.

Original siehe http://iran.whyweprotest.net/green-brief/39303-green-brief-61-62-august-26-27-shahrivar-4-5-a.html

Deutsche Übersetzung von kyrah, gepostet auf http://kyrah.net/gr88/gb61.html

SIC Newsletter 28. August 2009 - Deutsch

SIC: Student Information Center

Freitag, 28. August 2009


Pläne für die Zukunft
Proteste im "Iranischen Stil" sind in den zentrumsnahen Parks zusammen mit den Trauernden Müttern geplant. Außerdem sollen die Menschen am Donnerstag nach dem Fastenbrechen (Iftar) auf den Straßen protestieren.

Nachrichten
- BBC: Der frühere Präsident Seyyed Muhammad Khatami sagte, dass die reformorientierten Gruppen ihre Aktivitäten fortsetzen sollten. "Trotz all des Drucks zur Verdrängung der Reformer und unvoreingenommener weiser Menschen aus der Politik sollten die Reformer ihre starke Präsenz in der Politik beibehalten und ihre Aktivitäten fortsetzen.", sagte Khatami in einem am Freitag, dem 28. August auf der reformorientierten Webseite Baran veröffentlichten Statement.

- BBC: Am 21. Jahrestag der Massenexekutionen von politischen Dissidenten durch das Islamische Regime im Jahr 1988 hat das iranische Dokumentationszentrum für Menschenrechte ("Iranian Center of Human Rights Records") einen Bericht veröffentlicht, in dem behauptet wird, dass die Massenhinrichtungen von 1988 bereits vor Ayatollah Khomeinis Fatwa zu den Hinrichtungen geplant worden seien. Der Bericht mit dem Titel "Massenmorde an iranischen Gefangenen in 1988" bezieht sich auf Dokumente aus Interviews mit Überlebenden und Familien der Opfer, die andeuten, dass ein Plan zur Beseitigung von Khomeinis Gegnern schon vor der durch die MEK (Volksmujaheddin Iran-Organisation, d. Übers.) lancierten Militäroperation im Sommer 1988 in Vorbereitung war,

- Radio Farda: [Die iranische Nobelpreisträgerin und Anwältin] Shirn Ebadi hat die Prozesse gegen Reformführer, Journalisten und andere während der Wahlunruhen Inhaftierte verurteilt. Sie bezeichnete die Tribunale als "Schauprozesse" und erklärte, dass jegliche in diesen "theater-ähnlichen" Prozessen abgelegten Geständnisse keinerlei juristischen Wert hätten.

- Radio Farda: Dr. Abbas Milani, Autor und Direktor für Iranstudien an der Stanford-Universität, sagte über Ayatollah Ali Khameneis letzte Rede: "Meiner Meinung nach ist diese Rede ein Schritt von Ayatollah Khamenei, um seine [scharfe und provokante] Rede beim Freitagsgebet nach der Präsidentschaftswahl abzumildern, die der größte Fehler in seiner politischen Laufbahn war. Das kam allerdings etwas zu spät."

- Netzwerk Grüne Bewegung [Jaras]: Die Jurymitgliedes 33. Weltfilmfestivals von Montreal unter Leitung des iranischen Regisseurs Jafar Panahi haben als Zeichen ihrer Unterstützung der Grünen Bewegung im Iran bei der Eröffnungszeremonie am 27. August 2009 grüne Schals getragen.

- Gooya (Zitat aus "Deutsche Welle"): "Die Zeitung Tehran Emrouz berichtet in ihrer Ausgabe vom Mittwoch, dem 26. August, dass die Revolutionsgarde mit großer Wahrscheinlichkeit einer der Hauptkäufer für Aktien der Iranischen Kommunikationsgesellschaft sein wird, wenn diese in Kürze an die Börse gehen. Das "Mehr Financial Institute" und Mehr-e eghtesad-e Iran werden ebenfalls als Käufer gelistet, allerdings würden die Revolutionsgarden wohl 51% der Aktien besitzen.

Nachrichten von Verhafteten, Vermissten und Verstorbenen
- Netzwerk Grüne Bewegung [Jaras]: Fakhr-ul-Sadat Mohtashami Pour berichtete, dass die Eltern (ihres Ehemannes, d. Übers.) Mostafa Tajzadeh ihn getroffen hätten. "Seine Stimmung war sehr gut, aber leider bereitet sein Nacken ihm Probleme. Weiterhin dementierte sie falsche Meldungen iranischer Zeitungen, Tajzadeh habe die Verhaftung und gerichtliche Verfolgung von Mehdi Hashemi gefordert. Sie sagte: "Wenn das stimmen würde, hätten sie meinem Mann erlaubt, nach der Gerichtsverhandlung eine Pressekonferenz zu geben und diese Worte selbst zu sagen."

- Netzwerk Grüne Bewegung [Jaras]: Es gibt Neuigkeiten von Mohammad Javad Parandakh, dem ermordeten Studenten, der am Donnerstag in Gilan Gharb bestattet wurde. Er war einige Male einbestellt und verhört worden, und beim letzten Mal verschwand er, nachdem er ins Informationsbüro von Isfahan bestellt worden war. Später wurde seine Leiche seiner Familie übergeben. Das rechtsmedizinische Büro in Isfahan hat einen "Schlag auf seinen Kopf mit einem harten Gegenstand" als Todesursache genannt. Die Familie dieses kurdischen Studenten wird von Sicherheitskräften gezwungen zu sagen, dass ihr Sohn bei einem "Autounfall" ums Leben kam.

Empfehlungen und Warnungen
Mohsen Sazgara hat sein Video für Freitag veröffentlicht. Er hob positiv hervor, dass die Verteilung von CDs der Bewegung in Isfahan und Mashhad hilfreich für die Kommunikation und Information der Menschen seien. Er schlug vor, die Forderungen der Bewegung auf Wände von Universitäten und Schulen zu schreiben, was zu einer neuen Bewegung zu Beginn des akademischen Jahres führen könnte. Er teilte mit, dass die Arbeiter der Fabrik "Pars Vagon" einen Hungerstreik begonnen hätten, um eine Anhebung ihrer Löhne zu erreichen. Die Grüne Bewegung solle diesen Arbeitern ihre Ziele vermitteln. Auch Briefe zur Unterstützung der Arbeiter seien eine gute Möglichkeit. Er schlug vor, Fernsehsender zu kontaktieren und darauf zu drängen, die Forderungen der Grünen Bewegung auszustrahlen, und sei es nur für wenige Sekunden. Schließlich sagte er, dass Khatami möglicherweise in den Ghadr-Nächten (eine der letzten Nächte im Fastemonat Ramadan, in der der Koran herabgesandt wurde, d. Übers.) eine Rede halten werde, bei der die Anwesenheit der Grünen Bewegung äußerst wichtig sei.

E-Mail: student.information.center@gmail.com
Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
Newsletter abonnieren: http://groups.google.com/group/student-information-center
Twitter: IranSIC

Übersetzung aus dem Englischen: Julia Kouchaki
Original unter: http://groups.google.com/group/student-information-center


****
Zusatz:
Vorformulierte Briefe an die UN (Englisch, bezüglich der iranischen Teilnahme an der bevorstehenden Konferenz in New York) mit Adressen:
http://docs.google.com/View?id=dcnj8jzc_8dxb9vbgf

Aktuelle Demonstrationstermine in Deutschland:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/07/demonstrations-in-germany-alphabetical.html
(keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)

Freitag, 28. August 2009

SIC Newsletter vom 27. August 2009

SIC: Student Information Center

Donnerstag, 27. August 2009

Pläne für die Zukunft Proteste im "Iranischen Stil" sind in den zentrumsnahen Parks zusammen mit den Trauernden Müttern geplant. Außerdem sollen die Menschen am Donnerstag nach dem Fastenbrechen (Iftar) auf den Straßen protestieren.

Nachrichten - Path of Green Movement ("Weg der Grünen Bewegung"): Auf Fragen von Journalisten und politischen Aktivisten bezüglich der Aktivitäten der Obrigkeit sagte Ayatollah Montazeri (ein hochrangiger reformorientierter Kleriker): "Ich habe bereits diverse Lösungsvorschläge zur aktuellen Krise gemacht, aber es scheint, als hätten die Behörden ihre Ohren, Augen und Herzen verschlossen und könnten die Wahrheit weder hören noch sehen." Er fügte hinzu: "Die Schauprozesse und die falschen Geständnisse im Fernsehen sollten beendet werden, um das islamische Rechtssystem nicht weiter lächerlich zu machen. Oder es sollte zumindest offen gesagt werden, dass die derzeitige Regierung weder "islamisch" noch eine "Republik" ist und dass niemand das Recht hat, zu protestieren oder zu kritisieren."

- BBC: Abdolfatah Soltani, ein Mitglied der Iranian Human Rights Watch, ist am Mittwoch nach mehr als zweimonatiger Haft, darunter 17 Tagen Einzelhaft, aus dem Gefängnis entlassen worden. Soltani berichtete, die Anklagen gegen ihn beinhalteten "Anzweifelung der Wahlen", "Propaganda gegen das Regime", "Aktivitäten gegen die Nationale Sicherheit". Er fügte hinzu, dass diese Anklagen weder legal noch wahrheitsgemäß seien. In den ersten 72 Stunden seiner Haft, so Soltani, hätten sie ihn der "Anzweifelung der Wahlen" beschuldigt, wobei diese Straftat im Gesetz gar nicht existiert und Zweifel an Wahlergebnissen keinen illegalen Tatbestand darstellt. Er fügte hinzu, dass die Human Rights Gruppe keinen der Präsidentschaftskandidaten befürwortet habe.

- BBC: Der kanadische Außenminister hat in einem Gespräch mit seinem iranischen Kollegen Manouchehr Mottaki die Freilassung des kanadisch-iranischen Journalisten Maziar Bahari verlangt. Das Treffen fand während eines Gipfels in der Türkei statt. Der kanadische Außenminister sagte, er sei zutiefst besorgt wegen des mangelnden Achtung der Menschenrechte in der Islamischen Republik und wegen der ungerechtfertigten Inhaftierung Baharis.

- RadioFarda: Die nationale Koaltion religiöser Aktivisten hat ihrer Besorgnis über den physischen Gesundheitszustand von Ahmad Zeidabadi Ausdruck verliehen. Weiterhin kritisierte sie die Verhaftung von Mohamad Melki und verlangte die Untersuchung der von Karroubi erhobenen Vorwürfe über die jüngsten Misshandlungen in Gefängnissen durch die Justiz. Zudem verurteilten sie die kürzlichen Prozesse gegen Aktivisten, die während der Unruhen verhaftet worden waren und erklärten, in diesen Gerichtsverhandlungen würden "die grundlegenden Prinzipien eines fairen Gerichtsverfahrens nicht beachten".

- Nowrooz: Basierend auf wiederholten Dementi seitens der Behörden, dass einige der Opfer der Proteste in anonymen Gräbern bestattet wurden, hat die Webseite Nowrooz nochmals die Bilder und Dokumente veröffentlicht, die diesbezüglich als Beweise dienen. Auf der Webseite werden die Behörden aufgefordert, die Familien der Opfer zu informieren, die bis jetzt im Dunkeln gelassen wurden. Weiterhin wird gefordert, die Täter dieser Verbrechen unabhängig von ihrem Rang zu bestrafen. (Die von Nowrooz veröffentlichten Bilder sind unten angehängt).

- Reuters: "Vergewaltigungen einiger Häftlinge mit einem Schlagstock und Soda-Flaschen wurden uns gegenüber bewiesen" - mit diesen Worten zitiert die Webseite Parleman News einen nicht genannten Juristen aus dem Untersuchungskomitee.

Empfehlungen und Warnungen
Mohsen Sazegara hat sein Video für Donnerstag herausgebracht. Über Khameneis "turbulente" Bemerkungen von gestern Abend stellte Sazegara fest, dass diese Äußerungen zeigten, dass der Oberste Führer sich zurück ziehe, dies sei ein Sieg für die Grüne Bewegung. Sazegara fügte hinzu, diese Bemerkungen hätten den Zweck gehabt, den Zorn der Menschen zu beschwichtigen, sie würden jedoch keinen Unterschied machen, so lange die dafür verantwortlichen Verbrecher wie Hossein Ta'ab, Saeed Jalili, Mojtaba Khamenei und sogar der Oberste Führer selbst nicht die Konsequenzen ihrer Handlungen zu spüren bekämen.

Sazegara wies auf ein weiteres Kapitel aus dem Buch "A Force More Powerful" mit dem Titel "South [sic, d. Übers.] America: Struggle for Civil Rights" ("Südamerika [sic, d. Übers.]: Kampf um Bürgerrechte") von Ackerman und Duvall hin. Das Kapitel beinhaltet eine Chronik der erfolgreichen Bewegung der Schwarzen in Amerika unter Führung von Martin Luther King Jr. (Als pdf dem Original-Newsletter beigefügt).

Sazegara betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Arbeitern und Studenten. Er sagte, die Arbeiter sollten wirtschaftliche Parolen benutzen, die Studenten sollten sich in Gruppen von 3 - 7 Mitgliedern organisieren und sich auf die nächsten Etappen des Kampfes vorbereiten. Zum Schluss betonte er, Proteste im "Iranischen Stil" seien sehr wichtig, also z. B. Verkehrsstaus zu verursachen, Hupkonzerte zu veranstalten, jeden Donnerstag aus den Häusern zu gehen und die Geschehnisse um sie herum zu filmen.
Das Audio-File der Ansprache ist dem Original-Newsletter beigefügt.

E-Mail: student.information.center@gmail.com
Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
Newsletter abonnieren: http://groups.google.com/group/student-information-center
Twitter: IranSIC

Übersetzung aus dem Englischen: Julia
Original unter: http://groups.google.com/group/student-information-center


Fotos zum Thema anonymer Gräber auf dem Friedhof Behesht-e Zahra:





****
Zusatz:
Vorformulierte Briefe an die UN (Englisch, bezüglich der iranischen Teilnahme an der bevorstehenden Konferenz in New York) mit Adressen:
http://docs.google.com/View?id=dcnj8jzc_8dxb9vbgf

Aktuelle Demonstrationstermine in Deutschland:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/07/demonstrations-in-germany-alphabetical.html
(keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)

SIC-Newsletter 21. - 26. August 2009

SIC: Student Information Center

Übersetzt von Julia, gepostet auf http://seaofgreen-germany.blogspot.com/

SIC Newsletter 26. August 2009 - Deutsch
Mittwoch, 26. August 2009

Pläne für die Zukunft
-Die Grüne Bewegung lädt ihre Unterstützer ein, sich der jährlichen Demonstration am Tag von Quds (dem letzten Freitag im Ramadan) anzuschließen. Weitere Einzelheiten dazu werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben.

Nachrichten
- BBC: Der stellvertretende Leiter des [? "Joint Chief of Staff"] hat implizit seine Besorgnis über die Wiederkehr der Krise nach der Wahl zum Ausdruck gebracht und ein schärferes Vorgehen gegen Protestteilnehmer gefordert. Am Montag warnte er seine Mitarbeiter vor "falschem Optimismus", dass alle "Bedrohungen und Krisen" vorüber seien.

- BBC: Parlamentsmitglied Mostafa Kavakebian hat eine konstitutionelle Warnung bezüglich der jüngsten Prozesse gegen Inhaftierte der Nachwahlunruhen in Gerichten ohne Geschworene ausgesprochen. "Diese Aussage ist angemessen", sagte Parlamentssprecher Ali Larijani. "Unsere Gerichte sind im Moment mangelhaft, weil bei jeder Verhandlung Geschworene anwesend sein müssen."

- BBC: Die Vereinigung Iranischer Autoren hat ein Statement zu kürzlich veröffentlichten Informationen über Vergewaltigungen politischer Gefangener in den Gefängnissen herausgebracht. "Diese jungen Männer und Frauen, die Opfer von Vergewaltigungen geworden sind, sollten nicht denken, dass das offene Sprechen über das Erlebte ihre Selbstachtung und ihre Persönlichkeit herabsetzt. Sie sollten es vielmehr als ein klares Beispiel für die Freiheit des Wortes betrachten."

- BBC: Mohammad Hossein Shamloo Ahmadi, Teherans Generalinspektor für Mordfälle, hat in einem Brief an Justizchef Sadegh Larijani neue Vorschläge unterbreitet, darunter obligatorische Untersuchungen aller Häftlinge durch vertrauenswürdige Ärzte innerhalb der ersten Stunde ihrer Haft, ein Verbot von Verhaftung, Inhaftierung und Untersuchungen durch Personen, die nicht an ein offizielles Exekutivorgan angegliedert sind, ein Verbot von Haftanstalten, die nicht an die höchste für Gefängnisse zuständige Autorität angebunden sind, sowie ein Zutrittsverbot zu Studentenwohnheimen für bewaffnete Streitkräfte.

- BBC: Mahdi Hashemi und Mohammad Khatami haben alle Behauptungen zweier Geständiger der letzten Gerichtsverhandlung zurückgewiesen. Im vierten Prozess gegen Protestteilnehmer vom Dienstag hatte Kian Tajbakhsh behauptet, Khatami unterhalte geheime Beziehungen mit der US-amerikanischen Soros Foundation.

- Radio Farda: Das Büro von Akbar Hashemi Rafsanjani hat auf die jüngsten Bemerkungen von Esfandiar Rahim Mashai reagiert. In der Stellungnahme wird ein Verfahren gegen Mashai und Ahmadinejad vor einem neutralen und unabhängigen Gericht gefordert. Mashai hatte gesagt: "Herr Hashemi würde gern die Unterstützung des Volkes nutzen, um Druck auf den Obersten Führer auszuüben." Weiter heißt es: "Zum Teil bestanden die Bemerkungen Mashais aus Wiederholungen von Ahmadinejads Kommentaren in der berüchtigten Debatte, die der Oberste Führer nach der Wahl verurteilt hat. Auch die Behauptungen, Hashemi habe in den ersten 6 Monaten der Präsidentschaft Ahmadinejads einen ausländischen Regierungsbeamten kontaktiert, sollten vor ein unabhängiges und gerechtes Gericht gebracht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden."

- Radio Rafda [Farda? d. Übers.]: Mohammad Ali Abtahi, ein früherer Vizepräsident des Iran, der seit 70 Tagen inhaftiert ist, hat aus dem Gefängnis einen neuen Beitrag auf seinem Blog veröffentlicht und mitgeteilt, dass er noch immer verhört wird.

- Mowj ["Welle"]: Ein wichtiges Mitglied der fundamentalistischen Fraktion im Iranischen Parlament hat die Arbeit der Wahrheitsfindungskommission unter Leitung von Aladdin Boroujerdi scharf kritisiert und die Kommission als Teil des Putsches bezeichnet. Gleichzeitig berichtete eine Quelle aus dem Parlament in einem Interview mit "Mowj-e Sabz Azadi" [Grüne Welle der Freiheit", d. Übers.], dass die Parlamentsabgeordneten der Wahrheitsfindungskommission nicht vertrauten.

- Mowj: Nach der großangelegten Veröffentlichung des sogenannten Geständnisses eines der im gestrigen Prozess Angeklagten hat das Büro von Ex-Präsident Khatami in einem Memorandum die Aussagen des Geständnisses dementiert und darauf hingewiesen, dass dieses Geständnis unter "besonderen" Umständen erbracht worden sei und keine Gültigkeit habe.

Empfehlungen und Warnungen
Mohsen Sazegara hat in seiner täglichen Ansprache am Mittwoch über die Schauprozesse gegen iranische Reformpolitiker gesprochen.
Er sagte: "Die Regierung möchte zeigen, dass alle Protestierenden verhaftet, die Menschen eingeschüchtert sind und keine Proteste mehr stattfinden. Diese Behauptung wird von Volksbewegungen sehr oft herausgefordert."
Im Weiteren verglich Sazegara die "Samtenen Revolutionen" in Osteuropa mit der Grünen Bewegung im Iran und folgerte: "Obgleich die Russen hinter dem Putsch im Iran stehen, unterscheiden sich die Samtenen Revolutionen grundlegend von der jetzigen Grünen Bewegung des iranischen Volkes. Lediglich Polen weist einige Ähnlichkeiten mit der gegenwärtigen Situation im Iran auf, so dass es von Nutzen sein könnte, sich mit Polen zu beschäftigen."
Dazu empfahl er das 3. Kapitel "Poland: Power from Solidarity" des Buches "A Force More Powerful" von Peter Ackerman und Jack DuVall (persische Übersetzung des Kapitels ist an den Original-Newsletter angehängt).
Er wies auf die Reaktion des (Sepah-Vizepräsidenten) Jazayeri auf die Informationen bezüglich der Organisation der Volksbewegung und die veränderte Haltung von IRIB zur Ausstrahlung von Shajarians "Rabbana" hin und sagte, die Putschisten hätten Angst vor Volksbewegungen und würden deshalb ihre Positionen ändern.
Am Ende betonte Sazegara die Wichtigkeit von kleineren Aktionen, wie z. B. Slogans an den Wänden oder Rufen von den Dächern, bis zur großen Demonstration am Tag von Quds.

Das Audio-File der Ansprache ist dem Original-Newsletter beigefügt.

Email: student.information.center@gmail.com
Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
Newsletter abonnieren: http://groups.google.com/group/student-information-center
Twitter: IranSIC
****

Zusatz:
Vorformulierte Briefe an die UN (Englisch, bezüglich der iranischen Teilnahme an der bevorstehenden Konferenz in New York) mit Adressen:
http://docs.google.com/View?id=dcnj8jzc_8dxb9vbgf

Aktuelle Demonstrationstermine in Deutschland:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/07/demonstrations-in-germany-alphabetical.html
(keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)
Eingestellt von Julia um 07:45 0 Kommentare
Labels: Iran, Menschenrechte, Newsletter August 26, Opposition, Sazegara, SIC, Student Information Center, Widerstand, Zivilprotest
Mittwoch, 26. August 2009
SIC Newsletter 25. August 2009 - Deutsch
Dienstag, 25. August 2009

Pläne für die Zukunft
- Die Grüne Bewegung lädt ihre Unterstützer ein, sich der jährlichen Demonstration am Tag von Quds (dem letzten Freitag im Ramadan) anzuschließen. Weitere Einzelheiten dazu werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben.

Nachrichten
- RadioFarda: Die vierte Runde der Massenprozesse gegen politische Aktivisten und Journalisten fand heute statt. Der Stellvertreter des Teheraner Staatsanwalts verlas die Anklageschrift, in der die drei wichtigen politischen Reformparteien beschuldigt werden, das "Gerücht des Wahlbetrugs" mithilfe von Komitees verbreitet zu haben.
In diesem Prozess anwesend waren Behzad Nabavi, Saeed Hajarian, Mohsen Safaee Farahani, Feyz-o-llah Arabsorkhi, Abdollah Ramezanzadeh, Mohsen Mirdamadi, Saeed Shariati, Kian Tajbakhsh, Mohsen Aminzadeh, Mostafa Tajzadeh, Sadegh Noroozi, Shahab Tabatabaii, Hedayat Aghaii, Masood Bastani, Hamzeh Ghalebi, Saeed Leylaz, Ali Tajernia, Ahmad Zeydabadi, Mohammad Ghoochani und Mohammadreza Jalaeepour.

- Nowrooz: Die Islamische Iranische Partizipationsfront (eine Reformpartei) hat mit einem beißenden Statement gegen die heute im Gerichtssaal gegen die Reformer verlesene Anklage protestiert. In dem Statement heißt es, die Partei behalte sich das Recht vor, auf die Anklagen zu reagieren und warne die Regierungspartei ein weiteres Mal, dass sie auf den Weg von Gesetz, Gerechtigkeit und Moral zurückkehren müsse. Sie fordere die Weisen auf, die Machttrunkenen über die Auswirkungen ihres Verhaltens zu warnen.

- BBC: Das iranische Innenministerium kündigte an, es werde Dokumente der Staatsanwaltschaft prüfen, in denen der Freispruch zweier Mitglieder der Partizipationsfront und eines Mitglieds der Mujaheddin beantragt wird. Ein politischer Sprecher des Ministeriums sagte, er hoffe, diese Parteien würden ihre Aktivitäten überdenken, so dass sich Vorkommnisse wie diese nicht wiederholen. Er fügte hinzu, dass es den juristischen Kräften des Gerichts obliege, die Genehmigungen der Parteien zu erneuern.

- Wave of Freedom (Mowj-e-Azadi): Das Freitagsgebets-Komitee hat bestätigt, dass das Teheraner Freitagsgebet in diesen Wochen von Hashemi Rafsanjani geleitet werden wird. Wie berichtet wird, bereiten sich "grüne" Protestierende auf eine Teilnahme an diesem Ereignis vor. Der betreffende Freitag fällt auf den Tag Qods.

- Etemad: Das iranische Radio und Fernsehen (IRIB) hat in letzter Zeit einen deutlichen Rückgang seiner Werbeeinnahmen verzeichnet. Während der Neujahrsfeierlichkeiten war von einigen Rückgängen berichtet worden, und in den vergangenen 5 Monaten gab es bei den Werbeeinnahmen einen Rückgang von 35 - 40 %.

- Nowrooz: Mahmoud Rezaeian, der Direktor des größten Friedhofs in Teheran Behesht-e Zahra, wurde nach 18 Dienstjahren entlassen. Vor Kurzem hatte es mehrere Berichte über unmarkierte Massengräber gegeben, die vermutlich angelegt wurden, um Todesopfer der Unruhen nach der Wahl zu begraben. Nachdem die Berichte veröffentlicht worden waren, hatte Rezaeian ihre Echtheit umgehend bestritten. Doch die Veröffentlichung meherer Bilder und Dokumente hatten seine Dementi untergraben.

- Nowrooz: Am Ende des Gerichtstages sagte Ramezanzadeh, stellvertretender Generalsekretär und Zentralratsmitglied der Partizipationsfront: "Wir sind gegen die neunte Regierung (Ahmadinejads erste Amtszeit), und wenn die Regierung in dieser Art und Weise weiter macht, werden wir weiterhin gegen sie sein." Auf die Frage, wo er festgehalten würde, antwortete er, er dürfe den Ort seiner Inhaftierung nicht nennen, fügte aber hinzu, dass er zusammen mit anderen Häftlingen untergebracht sei, die sich seit 47 Tagen in Einzelhaft befänden. Weiter sagte er, seine Positionen als Reformer seien immer klar gewesen, und er sei immer gegen Rechtsbrüche gewesen, wer auch immer sie begeht. Er sagte, er sei in der Wahlnacht nur 2 - 3 Stunden nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses verhaftet worden und habe keine Kenntnis von dem, was sich draußen ereignet.

- Nowrooz: Ahmad Tavakoli, der Chef des parlamentarischen Forschungszentrums, hat in einem Brief an den neuen Justizdirektor erklärt, dass die Konfiszierung der vom Reformpolitiker Mehdi Karroubi geführten Zeitung Etemaad-e Melli vollkommen illegal sei. Er forderte den Justizchef darüber hinaus auf, die Konfiszierung rückgängig zu machen und den dafür verantwortlichen Richter zu disziplinieren.

- Grüne Welle: Studenten der Universität Shiraz haben in zwei aufeinander folgenden Nächten mit verschiedenen Aktionen gegen die Putschregierung protestiert. Nach 23 Uhr riefen sie "Allaho Akbar" und "Tod dem Diktator" von ihren Wohnheimen.

- Webseite "Cinema": Behrouz Afkhami, ein iranischer Filmregisseur, teilte mit, dass er das diesjährige Fajr-Film-Festival boykottieren wird, das jedes Jahr in Iran stattfindet. Er hat vor kurzem einen Film mit dem Titel "Saint-Petersburg" gemacht.

- Radio Farda: Der Sohn des Oppositionsführers Mehdi Karroubi, Hossein Karroubi, hat sich heute vor Gericht gegen die Vorwürfe, Briefe und Reden seines Vaters publiziert zu haben, selbst verteidigt.

- Radio Farda: Die Organisatoren des Filmfestivals von Venedig haben bestätigt, dass ein Film der jungen iranischen Filmemacherin Hana Makhmalbaf beim diesjährigen Festival gezeigt werden wird. Der Film mit dem Titel "Green Days" schildert die Proteste des iranischen Volkes während der auf die letzte Präsidentschaftswahl folgenden Tage.

- BBC News: Der iranische Botschafter in Frankreich hat in einem Interview mit Le Parisien die Verhaftung der Französin [Clotilde Reiss, d. Übers.] wegen Spionage mit der Nuklearthematik in Iran in Verbindung gebracht.

Empfehlungen und Warnungen
Mohsen Sazegara hat sein Video für Dienstag herausgebracht. Mit Bezug auf Karroubis Enthüllungen der Thematik sexueller Belästigungen in Gefängnissen sagte er, dieser "mutige Mann" habe damit die Obrigkeit verwirrt und die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf diese "Brutalitäten" gelenkt.
Sazegara zog Vergleiche zwischen den Massenhinrichtungen tausender Menschen im Jahre 1988 und der geheimen Bestattung von 44 Märtyrern der Grünen Bewegung auf dem Friedhof Behesht-e Zahra. Es seien Anzeichen einer Schwächung der Fundamente des Regimes, dass die Familien dieser Getöteten nicht informiert und diese Verbrechen selbst innerhalb des Führungskreises verschwiegen wurden, was beides im Gegensatz zu den Ereignissen im Jahre 1988 stehe.
Bezüglich der jüngsten Prozesse wiederholte Sazegara, die Erklärungen der Inhaftierten hätten keinen juristischen Wert, da die Angeklagten keine Kenntnis über die Situation außerhalb des Gefängnisses hätten, sie in der Haft mit falschen Informationen versorgt und außerdem gefoltert würden. Derartige Prozesse seien ein Zeichen für die Schwäche der Putschregierung.
Sazegara empfahl die Lektüre von "The Anti-Coup" von Sharp und Jenkins (als pdf dem Original-Newsletter beigefügt). Er betonte die Wichtigkeit des Boykotts ausländischer Zigarettenmarken, die von der Revolutionsgarde importiert werden, da der ökonomische Sektor der Garde sehr stark ist und als Mittel der gewaltlosen Konfrontation angegriffen werden sollte.
Zum Schluss ging Sazegara auf die gewaltlose "Green Stroll"-Aktion ein, die während des Ramadan an jeden Donnerstag stattfinden soll, entweder durch Fußgänger oder durch Autofahrer, die das Verkehrsaufkommen erhöhen. Solche Aktionen, so Sazegara, würden unsere Präsenz verdeutlichen und uns auf größere Aktionen wie die Demonstration am Tag von Quds vorbereiten, welche ein "Verlust-Verlust-Spiel" für die Regierung darstelle.
Das Audio-File von Sazegaras Rede ist dem Original-Newsletter beigefügt.

E-Mail: student.information.center@gmail.com
Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
Newsletter abonnieren: http://groups.google.com/group/student-information-center
Twitter: IranSIC

Übersetzung aus dem Englischen: Julia
Original unter http://groups.google.com/group/student-information-center

****
Zusatz:
Vorformulierte Briefe an die UN (Englisch, bezüglich der iranischen Teilnahme an der bevorstehenden Konferenz in New York) mit Adressen:
http://docs.google.com/View?id=dcnj8jzc_8dxb9vbgf

Aktuelle Demonstrationstermine in Deutschland:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/07/demonstrations-in-germany-alphabetical.html
(keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)
Eingestellt von Julia um 07:12 0 Kommentare
Labels: Iran, Menschenrechte, Newsletter August 25, Opposition, Sazegara, SIC, Student Information Center, Widerstand, Zivilprotest
Dienstag, 25. August 2009
SIC Newsletter 24. August 2009 - Deutsch
Montag, 24. August 2009

Pläne für die Zukunft
- Die Grüne Bewegung lädt ihre Unterstützer ein, sich der jährlichen Demonstration am Tag von Quds (der letzte Freitag im Ramadan) anzuschließen. Weitere Einzelheiten dazu werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben.

Nachrichten
- BBC: Mohammad Hassan Abutorabi-Fard, der zweite stellvertretende Sprecher des iranischen Parlaments, sagte, offenbar würde die Vorhersage des ersten stellvertretenden Sprechers sich bewahrheiten, derzufolge es für vier oder fünf der nominierten Minister kein ausreichendes Vertrauensvotum geben wird. In den letzten Tagen hatten einige regierungstreue Webseiten implizit erklärt, der Führer sei der Ansicht, dass die Parlamentsvertreter im Falle von Meinungsverschiedenheiten zwischen Parlament und Regierung über das nominierte Kabinett den Nominierungsvorschlägen Ahmadinejads folgen sollte.

- Radio Farda: Mitglieder des Sonderkomitees des Parlaments haben Mehdi Karroubi mit den Worten zitiert, die vier Personen, die erklärt hatten, (im Gefängnis) sexuell missbraucht worden zu sein, seien bereit zu einer Aussage. Karroubi hat darüber hinaus den ersten Bericht über sexuelle Belästigung von Gefängnisinsassen veröffentlicht.

-BBC: Während das Sonderkomitee des iranischen Parlaments sich traf, um den Status der Gefangenen zu diskutieren, veröffentlichte Saham News - die offizielle Webseite der Reformpartei von Mehdi Karroubi "Etemaade Melli" den persönlichen Bericht eines Gefangenen, der in seiner Haft sexuelle Belästigungen erlitt. Der Gefangene beschreibt darin kurz die unangemessenen Bedingungen nach den sexuellen Übergriffen und seiner Entlassung aus dem Gefängnis. Der größte Teil des Berichts beschreibt das Treffen, das der im Bericht anonym gebliebene Betroffene nach seiner psychischen Genesung mit einem Stellvertreter des früheren Generalstaatsanwalts Ghorbanli Dorri-Najafabadi sowie drei weiteren Justizmitarbeitern hatte. Der vollständige Text des Berichtes (in persischer Sprache) ist dem Original-Newsletter beigefügt.
(Anm. d. Übers.: Ein Bericht über diesen Fall wurde gestern auf IranQuest veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung befindet sich hier:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/08/vergewaltigungsopfer-in-iranischem.html)

- Norooz: Nach der Veröffentlichung von Nachrichten über die geheime Bestattung anonymer Leichen am 12. und 15. Juni auf dem Friedhof Behesht-e Zahra in Teheran, diversen Dementi seitens mehrerer Parlamentsmitglieder und des Vorsitzenden des Friedhofs, und in Anbetracht der Tatsache, dass viele Familien noch immer auf die Rückkehr ihrer Angehörigen warten und, weil sie keine Klarheit über ihren Aufenthaltsort haben, seit den Wahlprotesten jeden Tag zwischen dem Evin-Gefängnis und dem Revolutionsgericht hin- und herpendeln, aber auch, um die Rechte der Verstorbenen wahrzunehmen, hat die Webseite von Nowrooz einige kurze Videos und Fotos zu diesem Sachverhalt veröffentlicht. In diesem Bildmaterial (an den Newsletter angehängt) sind Dutzende von Grabstätten zu sehen, die, abgesehen von der Begräbnisnummer, eindeutig weder Namen noch persönliche Informationen tragen.

- Nowrooz: Familien von politischen Gefangenen haben am Montag in einem offenen Brief an Justizchef Sadegh Larijani den Mangel an Respekt vor den offensichtlichsten der in der Verfassung verankerten Rechte unterstrichen und Fälle von Rechtsverletzungen durch Ausführende und Befehlshaber der jüngsten Ereignisse aufgezählt. In dem Brief heißt es: "Hiermit erwarten wir von Ihnen als dem höchsten Verantwortlichen des juristischen Prozesses, dass Sie diesen wieder in seine rechtlichen Bahnen lenken, damit das ehrenwerte iranische Volk keine weitere Diskreditierung des Justizsystems erlebt und die Justiz sich hoffentlich der in der Verfassung der Islamischen Republik für sie vorgesehenen Position annähert."

- Parleman News: Die vierte Verhandlungsrunde über die Anklagen der im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen Inhaftierten wird am Dienstag Morgen in Abteilung Nr. 15 des Revolutionsgerichts stattfinden. Wie Parleman News berichtet, werden mehrere verhaftete politische Personen, darunter auch Saeed Hajjarian, morgen vor Gericht stehen. Andere Nachrichten deuten darauf hin, dass morgen die Aufzeichnung eines Runden Tischs mit Saeed Hajjarian, Mohsen Aminzadeh, Mostafa Tajzadeh und Mohsen Mirdamadi ausgestrahlt wird, um die Reformbewegung zu diskutieren und zu überdenken.

- Mowje Sabz: Der Koorinationsrat Kurdischer Reformer haben in einem Statement die Verhaftung von Abdollah Ramezanzadeh verurteilt und erklärt, Ramezanzadeh, der Sprecher der reformorientierten Regierung Khatami, sei bei seiner Verhaftung geschlagen und in der Haft unmenschlich gefoltert worden und leide infolgedessen an verschiedenen physischen und mentalen Beeinträchtigungen, weshalb er vorübergehend in einem Krankenhaus untergebracht sei.

- Radio Farda: Saeed Razavi Faghih, ein studentischer Aktivist, reformorientierter Journalist und ein früheres Mitglied des Zentralrats der Partei Tahkim-e Vahdat sagte in einem Interview mit Radio Farda: "Mousavi und andere Führer der iranischen Reformbewegung sollten jegliche politische Handlung anstreben, unabhängig von dem Anliegen, von der jetzigen Regierung die Erlaubnis für politische Aktivität zu erhalten." Er fügte hinzu: "Andererseits müssen wir eine (politische) Front etablieren, um verschiedene Parteien, Organisationen und Persönlichkeiten abzudecken. Diese Front kann nicht von einer Person allein angeführt werden." Er äußerte die Hoffnung, dass mehrere prominente Reformer wie M. Khatami, Karroubi und Mousavi und eventuell sogar Persönlichkeiten wie Abdollah Nouri sich mit der Führung dieser Reformfront einverstanden erklären werden.


Nachrichten von Verhafteten, Entlassenen und Verstorbenen
- Radio Farda: Die beiden politischen Aktivistinnen und Journalistinnen Somayeh Tohidlou und Mahsa Amrabadi wurden am Sonntag Nachmittag nach zweimonatiger Haft aus dem Evin-Gefängnis entlassen.

Empfehlungen und Warnungen
-Mohsen Sazegara hat sein Video für Montag veröffentlicht. Mit Bezug auf den Slogan "Grün bedeutet Gedult bis zum Frühling" merkte er an, dass die Grüne Bewegung jetzt in die kritische Phase der Bildung geeigneter Organisationen und der Schaffung von Komitees, Netzwerken und Kommunikationsstrukturen eingetreten sei. Diese Phase erfordere Beharrlichkeit.

Zurückkommend auf die gestern beschriebenen Prinzipien der gewaltlosen Konfrontation erwähnte er den Erfolg der Bewegung bei der Schwächung religiöser (die Schia-Geistlichkeit) und kultureller Fundamente (Boykott von IRIB und von den staatlichen Medien beworbener Waren, Unterstützung durch Künstler und Sportler).
Er wiederholte, dass die Grüne Bewegung trotz ihres Erfolges auch weiterhin die militärischen und sicherheitspolitischen Fundamente des Staats schwächen müsse. Eine der effektivsten Methoden dazu sei die Enthüllung der Identitäten der Unterdrücker durch Veröffentlichung von Videos und Fotos. Er fügte hinzu, dass auf einigen Webseiten, darunter "Gerdaab-e Sabz" die Identitäten einiger Mörder offengelegt worden seien.
Sazegara warnte die Regierung, dass auch die gewaltlose Konfrontation ihre Bestrafung durch das Volk für die bereits begangenen oder noch folgenden Verbrechen in der Zukunft nicht verhindern werde.
Zu Hashemi Rafsanjanis Rede sagte Sazegara, in Anbetracht der Vermittlerrolle von Rafsanjani sollte dieser nicht aus der Bewegung herausgedrängt werden. Er wiederholte, dass die Grüne Bewegung eine Volksbewegung und unabhängig von diesen (politischen) Figuren sei. Die politischen Figuren müssten mit den Menschen koordiniert werden, nicht umgekehrt.
Das vollständige Audio-File von Sazegaras Rede ist dem Orignial-Newsletter beigefügt.

E-Mail: student.information.center@gmail.com
Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
Newsletter abonnieren: http://groups.google.com/group/student-information-center
Twitter: IranSIC

Übersetzung aus dem Englischen: Julia
Original unter http://groups.google.com/group/student-information-center

****
Zusatz: Aktuelle Demonstrationstermine in Deutschland gibt es hier:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/07/demonstrations-in-germany-alphabetical.html
(keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)
Eingestellt von Julia um 13:02 0 Kommentare
Labels: Iran, Menschenrechte, Newsletter August 24, Opposition, Sazegara, SIC, Student Information Center, Widerstand, Zivilprotest
Montag, 24. August 2009
SIC Newsletters 24.-28.8.09
Die Übersetzungen der Newsletter des Student Information Center können in der Zeit vom 24. - 28. August erst am späten Abend veröffentlicht werden!
Eingestellt von Julia um 21:34 0 Kommentare
SIC Newsletter 23. August 2009
Sonntag, 23. August 2009

Pläne für die Zukunft
- Die Grüne Bewegung lädt ihre Unterstützer ein, sich ihr bei der jährlichen Demonstration am Tag von Quds anzuschließen. Einzelheiten zu diesem Plan werden bald folgen.

Nachrichten
- Nowrouz: Am 12. und am 15. Juni wurden die Leichen von 44 Einwohnern Teherans ohne Angabe von Namen und persönlichen Informationen in Sektion 302 des Friedhofs Behesht-e Zahra beerdigt. Die Webseite von Nowrouz hatte vor einiger Zeit die Nachricht veröffentlicht, dass gefrorene Leichen in industriellen Kühlräumen aufbewahrt wurden. Offenbar wurden die Leichen der Märtyrer, nachdem sie dort gesehen worden waren, aus Furcht vor einem Durchdringen der Nachricht zu den Familien zum Behesht-e Zahra-Friedhof gebracht und dort anonym begraben.

- BBC: Die Islamische Iranische Partizipationsfront, eine reformorientierte politische Partei, hat in einem Statement gegen das, wie sie sagte, "schändliche Vorgehen von Putsch-Agenten bei der Verletzung der Privatsphären der Familien" der Inhaftierten protestiert. In dem Statement der Partei heißt es, "wie man hört, soll in den künftigen Prozessen ein Text von Hajjarian verlesen werden, und da Hajjarian, insbesondere nach der Einnahme unbekannter Medikamente während der Haft, weder physisch noch mental reagieren kann, werden [sie] ihre eigenen Worte in seinem Namen verbreiten." Zeinab Hajjarian, Saeed Hajjarians Tochter, sagte gegenüber BBC Persian, dass die für Hajjarians Fall verantwortlichen juristischen und Sicherheitsbeamten Hajjarians Anwalt Gholam-Ali Riahi gebeten hätten, den von ihnen als Hajjarians Geständnis weitergegebenen Text vor Gericht zu verlesen, jedoch habe Riahi dies abgelehnt. Die Beamten haben angekündigt, ihn durch einen Anwalt zu ersetzen, der dazu bereit ist.
In dem Statement der Partizipationsfront heißt es: "Nachrichten deuten darauf hin, dass die meisten angesehenen politischen Damen [ladies, d. Übers.] nur deshalb verhaftet wurden, um mit mentalem und physischem Druck dazu gebracht zu werden, gegen ihre und die Moral ihrer Kollegen Geständnisse abzulegen".

- Radio Farda: Ayatollah Asadollah Bayat Zanjani hat "Vergeltung an den Mördern einer Reihe von Teilnehmern an den Protesten gegen die Präsidentschaftswahl im Iran und Entschuldigungen für die Ereignisse nach der Wahl gegenüber dem Volk" gefordert. Bei einer Rede zum Thema der Ereignisse nach der Wahl in der "Dar al-Zahra"-Moschee in Teheran erklärte er: "Die Dinge, die sich nach den Wahlen ereignet haben, widerstrebten diesen ehrenwerten Menschen. Es muss eine Entschuldigung für diese Beleidigungen der iranischen Nation erfolgen." Weiterhin forderte er Prozesse gegen diejenigen, die "vorsätzlich oder unbeabsichtigt das Blut unserer Angehörigen vergossen haben."

- Nowrouz: Die Führung der Aufbaupartei (Kargozaran, d. Übers.) hat in einem Statement Mehdi Karroubis Position [der Veröffentlichung von Informationen über Vergewaltigungsvorwürfe in Gefängnissen] unterstützt und gegen die Ignoranz der Behörden und insbesondere gegen die "Verwandlung der Freitagsgebete in eine Bühne für das Ausstoßen von Drohungen" Einspruch erhoben.

- Nowrouz: Am ersten Tag des Fastenmonats Ramadan haben Familien der politischen Gefangenen im Angedenken an ihre inhaftierten Angehörigen das Fastenbrechen vor den Mauern des Evin-Gefängnisses begangen.

- Nowrouz: 293 politische Persönlichkeiten, Bürgerrechtsaktivisten und Journalisten haben sich mit einem Schreiben an Schia-Geistliche und Hashemi Rafsanjani sowie an Mohammad Khatami, Mir Hossein Mousavi und Mehdi Karroubi gewandt und sie dazu aufgefordert, sich der Putschregierung zu widersetzen und praktische Maßnamen zu ergreifen. In dem Brief werden die Konstitutionelle Revolution (zwischen 1905 und 1911) und die Verstaatlichung der Ölindustrie (1951) als Beispiele für erfolgreiche "praktische Maßnahmen" durch religiöse Autoritäten und politische und nationale Persönlichkeiten angeführt.

- BBC: Zu Beginn des Treffens des Expertenrats am Samstag, dem 22. August sagte Akbar Hashemi Rafsanjani: "In der momentanen kritischen Situation ist es nötig, die aufgeregte und emotionale Atmosphäre durch Rationalität und Schaffung einer Atmosphäre (konstruktiver) Kritik, angemessener und legaler Beweisführung und Verantwortlichkeit gegenüber fairer Kritik zu ersetzen." Allerdings, so erklärte er, seien die Beachtung von Anordnungen des Führers der Islamischen Republik Iran, die Schaffung von geeigneten Bedingungen für einen Handlungszusammenschluss der politischen Gegner ("post-partisan operation", d. Übers.), das Bekenntnis zur Verfassung sowie Maßnahmen gegen die Gesetzlosen in der gegenwärtigen Situation ebenso essentiell.

- Rahe Sabz (die Bewegung "Netzwerk Grüner Weg"): Das Iftar-Fest (Fastenbrechen), das von Familienangehörigen bis zum Ende des Ramadan vor dem Evin-Gefängnis begangen werden sollte, wurde in der zweiten Nacht gestoppt. Die vor dem Gefängnis versammelten Anwesenden haben Sonntag Nacht das Fest nicht begangen, sondern sich miteinander unterhalten. Familien mehrerer Gefangener sagten, (die Beamten) hätten ihnen nicht erlaubt, das Fest vor dem Gefängnis zu begehen und angekündigt, eine Fortsetzung dieser Aktion würde die Situation für die Häftlinge verschärfen.

Nachrichten von Verhafteten, Vermissten und Verstorbenen
- BBC: Somayyeh Tohidlou, Aktivistin und Mitarbeiterin von Mir Hossein Mousavis Wahlkampagne, ist am 23. August nach fast 70 Tagen im Gefängnis gegen eine Kaution aus der Haft entlassen worden. Frau Tohidlou ist 32 Jahre alt und Doktorandin der Soziologie an der Universität Teheran.

- Deutsche Welle: Dr. Mohammad Maleki, ein früherer Dekan der Universität Teheran, ist am Samstag Morgen verhaftet worden. Sicherheitskräfte registrierten sein persönliches Eigentum. Dr. Maleki ist 76 Jahre alt und leidet an Krebs.

Empfehlung
- Mohsen Sazegara hat in seinem Video vom Sonntag die Grundlage für gewaltlose Konfrontation und ihre Überlegenheit gegenüber der gewaltsamen Auseinandersetzung in der gegenwärtigen Situation erläutert. Er beschrieb das "Schlachtfeld" wie folgt: Der Oberste Führer ist das Oberhaupt des Staates, die Regierungsbehörden stehen in Kontakt mit ihm. Diese Staatsstruktur regiert das Volk auf der Grundlage administrativer, ökonomischer, sicherheitspolitischer/militärischer, kultureller und religiöser Elemente, die in der momentanen Putschregierung in Übereinstimmung mit den Revolutionsgarden kontrolliert wird (? "controlled according to the Corp Guards frames", d. Übers.).

, in his Sunday video, explained the basis of non-violent confrontation and its superiorities to the violent confrontation in the current situation. He described the "battle field" as follows: the supreme leader is the head of state and the government officials are in contact with him.
Bei der gewaltlosen Konfrontation versucht die Öffentlichkeit, die Grundfesten des Staates von unten zu erschüttern und sie der Bevölkerung auf friedliche und zivile Weise näherzubringen.
Auf diese Weise werden die Basis des Staats von den Staatsbeamten und die Beamten vom Führer entfremdet und getrennt.

Das Audio-File von Mohsen Sazegaras vollständigem Kommentar ist dem Original-Newsletter beigefügt.

E-Mail: student.information.center@gmail.com
Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
Newsletter abonnieren: http://groups.google.com/group/student-information-center
Twitter: IranSIC

Übersetzung aus dem Englischen: Julia
Original unter http://groups.google.com/group/student-information-center

****
Zusatz: Aktuelle Demonstrationstermine in Deutschland gibt es hier:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/07/demonstrations-in-germany-alphabetical.html
(keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)
Eingestellt von Julia um 15:38 0 Kommentare
Labels: Iran, Menschenrechte, Newsletter August 23, Opposition, Sazegara, SIC, Student Information Center, Widerstand, Zivilprotest
Sonntag, 23. August 2009
SIC Newsletter 22. August 2009 - Deutsch
Samstag, 22. August 2009 Pläne für die Zukunft - Einladung durch die Grüne Bewegung, sich ihr auf der jährlichen Demonstration des Tages Quds ("Tag der Goldenen Moschee in Jerusalem", d. Übers. , letzter Freitag des Ramadan) anzuschließen.

Nachrichten
- BBC: Times Online hat als wichtigste internationale Nachricht am 22. August den Bericht eines 15-jährigen namens Reza veröffentlicht, der während der auf die Wahl folgenden Unruhen verhaftet und der Zeitung zufolge im Gefängnis mehrfach vergewaltigt worden ist.
Die Times schreibt, er sei 20 Tage lang in Haft gewesen, geschlagen worden und "dem Abu-Ghraib-Stil sexueller Demütigungen und Missbrauchs unterzogen worden, für das das iranische Regime die Vereinigten Staaten angeprangert hat". Die Times bezeichnet Reza als "lebenden Beweis" für die von Oppositionsführer Mehdi Karroubi erhobenen Anschuldigungen, dass Gefängnisbeamte sowohl männliche als auch weibliche Häftlinge systematisch vergewaltigen würden, um ihren Willen zu brechen. Times zufolge berichtete Reza, dass drei Männer in Zivil, die sich als Häftlinge ausgaben, ihn in der ersten Nacht im Gefängnis vergewaltigten, "während die anderen Jungen zusahen", und dabei sagten, sie "tun das für Gott". Die Times beschreibt Details mehrerer weiterer Vergewaltigungen, die Reza erleiden musste (auch Vergewaltigungen "durch Polizisten"), und beschreibt weiter, wie Reza und 130 weitere Häftlinge zum Revolutionsgericht der Stadt gebracht wurden. Dort wurden Reza und einige andere Häftlinge ausgesondert, um "ihnen Angst zu machen, damit sie die Geschehnisse, die sie durchlebt haben, nicht preisgeben". Weiterhin hätten sie den Jungen befohlen, miteinander Sex zu haben.
Der vollständige Artikel ist online zu lesen unter http://www.timesonline.co.uk/tol/news
/world/middle_east/article6805885.ece
[Deutsche Übersetzung des Artikels: http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/08/iranian-boy-tells-of-prison-rape.html, d. Übers.]

-BBC: Interpol hat bestätigt, dass der Name von Irans designiertem Verteidigungsminister, Ahmad Vahidi, auf der Interpol-Liste der gesuchten Personen steht. Interpol zufolge wird Vahidi wegen der vorgeworfenen Beteiligung an dem Bombenanschlag auf das Gebäude des Israelisch-Argentinischen Verbands AMIA (Israeli-Argentine Mutual Association) in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires im Jahr 1994 gesucht, gegen ihn wurde vor zwei Jahren eine "red notice" erlassen. Mit einer "Red notice" informiert Interpol seine 187 Mitgliedsländer über die Ausstellung von Haftbefehlen.

- BBC: Das argentinische Außenministerium äußerte sich aufgebracht über die Nominierung Ahmad Vahidis zum neuen Verteidigungsminister der neuen Regierung Ahmadinejad. Gegen Vahidi liegt ein Haftbefehl von Interpol vor; ihm wird vorgeworfen, in den Bombenanschlag auf das Gebäude eines israelisch-argentinischen Zentrums in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires verwickelt gewesen zu sein. Das argentinische Außenministerium bezeichnete seine Nominierung als "Affront gegen das argentinische Rechtswesen und die Opfer des Terrorangriffs."

- BBC: Der stellvertretende Staatsanwalt von Teheran sagte, 160 bis 170 der während der auf die Wahl folgenden Ereignisse verhafteten Personen seien Anführer der Unruhen, über die das Gericht entscheiden und sein Urteil verhängen werde.

- Radio Farda: Mir Hossein Mousavi wies auf die friedliche Demonstration vom 15. Juni in Teheran hin und sagte, das "Bewusstsein" des Volkes habe die Verwirklichung der Pläne der "Autokraten" verhindert. Bei einem Treffen mit Familien von Inhaftierten im Haus von Mohsen Mirdamadi betonte er, diese Verhaftungen seien "unberechenbar". Die Situation hätte viel schlimmer sein können, wenn die Menschen nicht so aufmerksam gewesen wären und nicht so einen Sinn für Gerechtigkeit hätten. Die Autokraten hatten vorgehabt, die Reformer und unabhängige Bewegungen durch Anschuldigungen und [ ﮓﻧﺍ ؟؟ﯽﻧﺯ ] auszulöschen, doch die millionenfache Stärke der Demonstrationen hätten großangelegte Operationen gegen die Reformbewegung verhindert.

- Radio Farda: Während Ahmad Jannati die Verhaftung von Führungspersonen der Protestbewegung gegen die Wahlergebnisse im Iran forderte, ist Qoms Freitagsimam Ayatollah Amini während seiner Freitagspredigt auf die Ereignisse nach der Wahl, die Verhaftungen und die Prozesse gegen eine Reihe von Protestteilnehmern eingegangen und hat die Konflikte mit den Dissidenten scharf kritisiert. Er erklärte, diese "Sturheit und Bestrafungen" könnten das Regime nicht schützen.

Nachrichten von Verhafteten, Vermissten und Verstorbenen
- Radio Farda: Fast 70 Tage nach der Verhaftung von Abdolfattah Soltani, dem Rechtsanwalt und Mitglied des Zentrums der Menschenrechtsverteidiger, hat seine Frau in einem Brief an den Justizchef eine Erklärung über den Status seiner Inhaftierung gefordert.

- Radio Farda: Parvin Fahmi, die Mutter von Sohrab Arabi, sagte in einem Interview mit Radio Farda, sie hoffe und bete, dass Sohrab durch einen Schuss ins Herz und nicht in einem dieser (berüchtigten) Gefängnisse wie dem Internierungslager Kahrizak gestorben sei.

- Mowje Sabz: Das Büro von Richter Haddad teilte den Familien der Inhaftierten Sadegh Norouzi, Somayyeh Tohidlou und Mohammad Reza Jalaeipour mit, dass der Teheraner Generalstaatsanwalt Mortazavi trotz Zahlung der Kautionen und Ausstellung der Entlassungsurteils angeordnet habe, die Freilassung zu stoppen.

Analyse - New York Times: KAIRO — Der nominierte iranische Verteidigungsminister wird im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf ein jüdisches Kulturzentrum in Buenos Aires in 1994 gesucht. Dies stellt Irans internationale Reputation vor eine weitere Herausforderung, nachdem eine kontroverse Wahl Irans Legitimität zu Hause und im Ausland unterminiert hatte.

- The Guardian: Ein früherer Befehlshaber der Revolutionsgarden Irans wurde vom iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad zum Chef des Verteidigungsministeriums des Landes nominiert, obwohl er wegen des Bombenanschlags auf ein jüdisches Kulturzentrum in Argentinien auf der Interpol-Liste gesuchter Personen steht.

Empfehlungen und Warnungen
- Mohsen Sazgara hat sein Video für Samstag veröffentlicht. In einer Analyse der Demonstrationen vom vergangenen Donnerstag sagte er, man könne festhalten, dass große Wohnkomplexe wie die in Ekbatan, Apadana und Atisaz zu den Orten gehören, die für Aktivitäten der grünen Kampagne am besten geeignet seien. Er bezeichnete sie als "freigegebene Orte". Nach dem Fastenbrechen könnten die Menschen sich dort versammeln (und demonstrieren) und sich im Falle eines Angriffs durch Sicherheitskräfte in die Wohnungen flüchten. Währenddessen könnten andere von den höheren Stockwerken aus Fotos und Videos von den Demonstrationen sowie von den Gesichtern der Sicherheitskräfte machen. Sazegara fügte hinzu, dass Demonstrationen in Wohngegenden effektiver seien, da sich die dort lebenden Menschen besser auskennen.
Außerdem sagte Sazgara mit Bezug auf die Verteidigung von Ayatollah Saneis Haus und dem Büro der Zeitung Etemaad-e Melli durch die Menschen, solche Aktionen wären eine gute Lektion für die "faschistischen" Zivilpolizisten.
Am Ende erläuterte Sazegara die folgende geeignete Struktur für Aktivitäten:
- Jede Gruppe besteht aus 3 - 7 Mitgliedern, einer davon hält die Verbindung mit anderen Gruppen
-Jede Gruppe hat ihren Stützpunkt in einer bestimmten Gegend oder sozialen Gruppe, wie z. B. Studenten, Angestellte usw.
-Jede Gruppe ist verantwortlich dafür, sich zu informieren (z. B. Informationen mit Bezug auf die Grüne Kampagne), horizontale Kommunikation mit anderen Gruppen und vertikale Kommunikation über HTTPS (sicher) G-Mail und Skype zu gewährleisten.
Das Audio-File der Ansprache von Sazegara ist dem Original-Newsletter angehängt.

E-Mail: student.information.center@gmail.com
Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
Newsletter abonnieren: http://groups.google.com/group/student-information-center
Twitter: IranSIC

Übersetzung aus dem Englischen: Julia
Original unter http://groups.google.com/group/student-information-center

****
Zusatz: Aktuelle Demonstrationstermine in Deutschland gibt es hier:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/07/demonstrations-in-germany-alphabetical.html
(keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)
Eingestellt von Julia um 10:11 0 Kommentare
Labels: Iran, Menschenrechte, Newsletter August 22, Opposition, Sazegara, SIC, Student Information Center, Widerstand, Zivilprotest
Samstag, 22. August 2009
SIC Newsletter 21. August 2009 - Deutsch
Freitag, 21. August 2009

Pläne für die Zukunft
- Die Aktivisten der "Grünen Bewegung" haben einen vollständigen Boykott bürokratischer Institutionen an allen Samstagen vorgeschlagen.

Nachrichten
- BBC: Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl hat Mahmoud Ahmadinejad, der von verschiedenen Seiten unter Druck geraten ist, in seiner Auswahl der nominierten Minister dem Glauben mehr Bedeutung zugemessen als der Erfahrung. Einige der Kandidaten sind jung und wenig bekannt. Anderen wird vorgeworfen, nicht genügend Wissen oder Fachkompetenz für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich mitzubringen. Ihre Nominierung erfolgte gegen die wiederholte Forderung des Parlaments nach einem effizienteren Kabinett.

- Radio Farda: Der Imam des Freitagsgebets in Teheran Ahmad Jannati kritisierte, dass die "Anführer der Unruhen und die Wurzeln des Problems" nicht verhaftet werden. Jannati, der auch Sekretär des Wächterrats ist, sagte, diejenigen, die die Proteste initiiert und angeführt hätten, seien noch immer auf freiem Fuß. Ein anderer Freitagsimam, Ahmad Khatami, hatte zuvor indirekt von Mousavi und Karroubi gesprochen und gefordert, die Justiz solle "die Anführer der Unruhen, die Verbündete der USA und Israels sind", ohne Rücksicht anklagen.

- Radio Farda: In einem am 20. August an die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen Pillay adressierten offenen Brief haben die Internationale Föderation für Menschenrechte (FIDH) und die Iranische Liga zur Verteidigung der Menschenrechte (LDDHI) diese zu einem persönlichen Besuch in der Islamischen Republik Iran eingeladen, um die durch das Regime "begangenen Verbrechen" zu untersuchen.

- Radio Farda: Während Ahmadinejad die für sein Kabinett nominierten Kandidaten in einem live übertragenen Fernsehinterview vorstellte, haben einige Einwohner in Teheran demonstriert. Bewohner des Wohnkomplexes Apadana gingen spontan auf die Sraße und riefen Parolen gegen die Wahl.

- BBC: Iran hat den Inspektoren der IAEA Zutritt zu einem im Bau befindlichen Reaktor gestattet. Im letzten Jahr hatte der Iran dies verweigert. Wie Reuters berichtet, erhielten die Inspektoren heute die Genehmigung für den Besuch der Reaktoranlage in Arak.

- BBC: Erstmals hat Mahmoud Ahmadinejad die umstrittene Entlassung des früheren Informationsministers Gholamhossein Mohseni Ejei kommentiert. Er spielte indirekt darauf an, dass die Entlassung im Zusammenhang mit Fehlern bei der Handhabung der Nachwahl-Krise steht. Ahmadinejad hatte Ejei kurz nach der Bekanntgabe seines Wahlsiegs und den darauffolgenden Massendemonstrationen gegen das Wahlergebnis entlassen, nur wenige Tage vor dem Ende der vierjährigen Amtsperiode des Kabinetts.

- BBC: Deutschland hat schärfere Sanktionen gegen den Iran gefordert, falls die Nukleargespräche keinen optimalen Fortschritt bringen würden. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel erklärte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung", sollten die Gespräche zwischen den 5+1 und Iran keine Ergebnisse bringen, müssten weitere Sanktionen gegen Iran in Kraft treten.

Nachrichten von Verhafteten, Vermissten und Verstorbenen
- BBC: Die Angehörigen der drei zur Zeit in Iran inhaftierten Amerikaner haben eine Webseite eingerichtet, auf der sie um deren Freilassung bitten. Shane Bauer, Sarah Shourd und Joshua Fattal hätten einen "bedauerlichen Fehler" gemacht, als sie von Halabje im irakischen Kurdistan aus die iranische Grenze überschritten hatten, sagten die Angehörigen. Die Drei seien "vollkommen harmlos" und hätten ein "tiefes Interesse an der Welt".

Empfehlungen und Warnungen
- Mohsen Sazegara hat seine heutige Ansprache veröffentlicht. Er unterstrich die folgenden wichtigen vier Punkte:
- Er begrüßte die Demonstrationen und die "Allaho Akbar"-Rufe der letzten Nacht als Reaktion auf die gleichzeitig übertragene Rede Ahmadinejads.
- Er forderte die Menschen auf, in Grün zu jedem Spiel im Azadi-Stadion zu erscheinen.
- Er rief zu einem Generalboykott der bürokratischen Institutionen an allen Samstagen auf (so weit wie möglich)
- Zum Schluss betonte er, die Menschen sollten ihre Hoffnung nicht verlieren und nicht darüber nachdenken, ob die Grüne Bewegung in nächster Zukunft möglicherweise erlöschen könnte.

Eine Audioversion der Ansprache befindet sich im Anhang zum Original-Newsletter.

E-Mail: student.information.center@gmail.com
Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
Newsletter abonnieren: http://groups.google.com/group/student-information-center
Twitter: IranSIC

Übersetzung aus dem Englischen: Julia
Original unter http://groups.google.com/group/student-information-center

****
Zusatz: Aktuelle Demonstrationstermine in Deutschland gibt es hier:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/07/demonstrations-in-germany-alphabetical.html
(keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)

Übersetzt von Julia, gepostet auf http://seaofgreen-germany.blogspot.com/

Freitag, 21. August 2009

Green Brief # 60 vom 20. August/ 29. Mordad , deutsche Übersetzung

Ich bin NiteOwl alias Josh Shahryar – twitter.com/iran_translator bei Twitter. Ich bin Journalist und engagiere mich für Menschenrechte, ich bin KEIN Iraner. Dies ist eine Zusammenstellung von Nachrichten aus dem Iran, die ich auf Twitter und auf iranischen Internetseiten, die über Twitter bekannt gemacht wurden, gefunden habe. Denkt daran, es stammt alles aus Tweets!

(Meine Arbeit wird unter Creative Commons (CC) veröffentlicht.)

Dies sind die wichtigen Ereignisse vom Donnerstag, 20. August 2009 /29. Mordad, die ich bestätigen kann.

Proteste / Unruhen

1. Berichten zufolge waren Donnerstagabend zahlreiche Jugendliche in den Straßen des Apadana Distrikts in Teheran versammelt und sangen dort Slogans gegen die Regierung und Ahmadinejad. Die Zeit war auf Ahmadinejads Ansprache und Vorstellung des neuen Kabinetts abgestimmt. Die Protestierenden riefen “Tod dem Diktator”, “Unser Schmerz ist euer Schmerz, macht mit!” und sangen Yaare Dabestani – ein patriotisches Lied. Der tote Protestierer Sohrab A’rabi lebte im Apadana Distrikt.

2. Donnerstag war auch der 40. Tag nach dessen Ermordung. Seine Familie hielt eine kurze Zeremonie auf dem Friedhof in Beheshte Zahra ab. Die Familie gab später bekannt, dass sie keine Unruhen provozieren wolle und deshalb niemanden zu dieser Zeremonie eingeladen hätte.

3. Berichte machen den Anschein, dass eine Splittergruppe in Qom, die damit unzufrieden ist, dass der Grand Ayatollah Sane’ie die Reformisten unterstützt, einen Protest gegen ihn planen. In der ganzen Stadt wurden zu diesem Zweck Flugblätter verteilt. Es gibt auch Hinweise, dass Sane’ies Unterstützer einen Gegenprotest vor dessen Büro veranstalten wollen. Genaueres über den Zeitpunkt der Proteste ist noch nicht bekannt.

4. Sane’ie hat die Leute zwischenzeitlich aufgefordert, nicht zu seiner Unterstützung zu protestieren, da dies den Kräften in die Hände spielen würde, die Spannungen herbeiführen wollten.

5. Es sind ebenfalls Berichte aufgetaucht, dass es während Ahmadinejads Ansprache gestern Abend im ganzen Land Sprechchöre gegen ihn und und die Regierung gegeben hat. Zuverlässigen Quellen zufolge waren die Sprechchöre in ganz Teheran zu hören. In zahlreichen Teilen Teherans versammelten sich Menschen auf der Straße und sangen. Vorbeifahrende Auto- und Motorradfahrer hupten als Zeichen der Solidarität.

6. Auch aus anderen iranischen Städten wird von Sprechchören berichtet, so dass man davon ausgehen kann, dass die Sea of Green-Bewegung vielerorts im ganzen Land sehr aktiv ist. Die Städte umfassten Isfahan, Shiraz, Ahvaz, Abadan, Kermanshah und Qazvin.

7. Unbestätigten Berichten zufolge überlegt die Regierung immer noch, aus Furcht vor Studentenprotesten die Universitäten im nächsten Semester zu schließen. Frühere Gerüchte, dass solche Überlegungen bestünden, wurden bisher von Regierungsseite dementiert.

8. Mohammad Araghi – der Befehlshaber der Islamischen Revolutionsgarde in Teheran – hat behauptet, dass über 300.000 Menschen eine Geheimorganisation mit dem Namen “Vote Organization” oder “Sazemane Rai” gegründet hätten, die die Massenproteste nach den Wahlen inszeniert hat. Er fügte hinzu, dass diese Organisation bereits vor den Wahlen gegründet wurde.

9. Bestätigten Berichten zufolge verletzt die iranische Polizei das Recht auf Privatsphäre. Die Polizei würde gewaltsam Wohnungen und Häuser öffnen und Türen aufbrechen, falls niemand öffnet. Überwiegend geschieht dieses ohne Durchsuchugnsbefehl – ein klarer Verstoß gegen die iranische Verfassung.

Das Foto eines Polizisten, der über ein Haustor klettert: http://www.mowjcamp.com/files/file/19809

Beachten Sie das grüne Graffiti mit dem Text “Marg Bar Khamenei” (Tod für Khamenei) an der Wand!

Opposition

10. Fatemeh Rake’ie, die Generalsekretärin der fortschrittlichen muslimischen Frauenvereinigung, sagte heute, dass Mir Hossein Mousavis neue Bewegung die Ideale Imam Khomeinis repräsentieren würde. Rake’ie, eine frühere Parlamentsabgeordnete, sagte die IranerInnen würden erwarten, dass Mousavi die Reformisten und alle Veränderungswilligen anführen wird.

11. 72 ehemalige und gegenwärtige Universitätsstudenten haben an Mitglieder des Expertenrates geschrieben und die Ablösung Khamaneis gefordert.

Regierung / International

12. Ali Larejani – der Sprecher des iranischen Parlaments – sagte heute, dass das Parlament bereit sei, Mehdi Karroubi’s Vorwürfe und Beweise anzuhören. Larejani fügte hinzu, man würde Karroubis Ausführungen zuhören und die Opfer mittels ihrer Adressen und Telefonnummern kontaktieren, nachdem Karroubi diese bekannt gegeben hat. Er ergänzte, dass kein Interesse daran bestünde, diese Dinge geheim zu halten und sicherte eine transparente und effiziente Vorgehensweise zu.

13. Mahmood Ahmadinejad sagte in seiner Ansprache, dass der Geheimdienstchef seine Pflichten verletzt hätte als es zu den Unruhen kam. Er beschuldigte Mohseni Ejaie – den früheren Geheimdienstchef– nicht persönlich. Er ergänzte, dass Änderungen im System notwendig seien und „so Gott will, wir ein 70 Millionen starkes Geheimdienstsystem bekommen werden.“ (Alle Bürger bei der Gestapo?)

In seiner Fernsehansprache kritisierte er auch den Abgeordnetensprecher des Parlaments, Bahonar, für dessen Äußerung, dass fünf Minister wohl vom Parlament zurück gewiesen werden würden und fügte hinzu, dsas dieses keine gute Sache für das Land wäre.

Während seiner Ansprache gab Ahmadinejad zu erkennen, dass ihm der Ehemann von Marzieh Dastjardi – der vorgesehenen Gesundheitsministerin – wirklich gut gefällt und er manchesmal denke, dieser würde einem Pfirsich ähneln, den er gern essen würde:

Link zum Video (persisch):








14. Bestätigten Berichten zufolge wird Teheran’s Generalstaatsanwalt Saeed Mortazavi – ein weiteres Regierungsmitglied das im Verdacht steht, für die Unterdrückung des Protests, sowie für die Inhaftierungen und Folterungen verantwortlich zu sein – durch Morteza Bakhtiari ersetzt– ein ehemaliger Vorsteher der iranischen Gefängnisbehörde.

15. Der von Ahmadinejad benannte Verteidigungsminister Ahmad Vahidi wird Berichten zufolge von Interpol gesucht. Ein argentinischer Anwalt hat am 9. November 2006 einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erwirkt, weil er verdächtigt ist, 1994 an einem gemeinsamen argentinisch-jüdischen Bombenattentat in Buenos Aires beteiligt gewesen zu sein. Vahidi wird von vielen als Gründer des Libanon Corps der Islamischen Revolutionsgarde angesehen.

Der Link zu Vahidis Suchaufruf auf der Interpol Homepage: VAHIDI, AHMAD

16. Kazem Seddiqi wird in die Liste derjenigen Geistlichen aufgenommen, die das Freitagsgebet leiten; das Freitagsgebet in dieser Woche wird von Ahmad Jannati geleitet wird – wie Berichte vermuten lassen.

17. Der konservative Parlamentsabgeordnete Hamid Rasa hat ein OP-ED veröffentlicht, in dem er schwere Kritik an Ayatollah Sane’ies Ansprache in Gorgan übt und ihn den Imam der Zarar Moschee nennt – einem Gemeindezentrum, welches von den Feinden Mohammeds errichtet wurde, die vorgaben Muslime zu sein, und welches später auf Mohammeds Anordnung hin vernichtet wurde.

18. Berichten zufolge hat Hamid Reza Foladgar – ein Mitglied der § 10- Parlamentskommission für politische Parteien – angekündigt, dass jede Partei, die dem Green Path of Hope (Mousavis neue Bewegung, d.Ü.) folgt, ihre Zulassung verlieren wird.

19. Die oberste iranische Kontrollkommission hat Esfandyar Rahim-Mashaei in einer Reihe von Anklagepunkten in Zusammenhang mit finanziellen Machenschaften verurteilt. Er wurde für 2 Monate von seinem Regierungsposten suspendiert, wie Jomhuriye Eslami daily am Donnerstag berichtete. Die Zeitung gab keine weiteren Details der Anklage bekannt, sagte aber, dass diese mit der Zeit zusammen hänge, in der Rahim-Mashaei Chef der iranischen Museums-, Kultur-, Kunsthandwerk- und Tourismusorganisation gewesen sei.

20. In den Freitgsgebeten in Kerman hat Imam Hojjatoleslam Seyyed Yahya Jafari ebenfalls gesagt, dass Mehdi Karroubi 80 Peitschenhiebe dafür verabreicht werden sollten, dass er das Thema der Vergewaltigungen öffentlich gemacht hat. Er kritisierte Karroubi dafür, den Brief nicht an den Chef der Justiz, Hashemi Shahroudi, sondern an Rafsanjani geschickt zu haben.

Gefangennahmen / Freilassungen / Ermordungen / Folter

21. Ein kurzer Bericht von Mehdi Saharkhiz über die Erlebnisse, die eines der Opfer der gewalttätigen Proteste hatte: onlymehdi, Can you believe? can you count? #iranelection ...

22. Mohammad Azadi, der Sohn des Journalisten Emsael Azadi, wurde letzte Nacht vor dem Gebäude der Etemaade Melli Zeitung festgenommen. Mohammad Vater verbrachte mehrere Stunden damit, von einer Abteilung zu anderen zu gehen und darum zu betteln, dass man seinem Sohn das Insulin bringen würde, welches er mitgebracht hatte. An einer Stelle seiner Suche nach dem Verbleib seines Sohnes sagten ihm Sicherheitskräfte, dass sein Sohn sterben solle, da er Slogans gegen die Regierung geschrieben hätte. Letztendlich gelang es dem Vater, seinem Sohn das Insulin zukommen zu lassen, allerdings konnte er nicht herausfinden, wohin man diesen gebracht hat.

23. Sicherheitskräfte sind in Sari am Mittwoch in das Haus einer Anhängerin des Baha’i Glaubens eingebrochen und haben ihr Haus ohne Durchsuchungsbefehl durchsucht. Sie wurde aufgrund eines Haftbefehls abgeführt, der auf ein drei Wochen zurück liegendes Datum ausgestellt war. Wohin die 24-jährige gebracht wurde, ist unbekannt.

24. Mostafa Tajzadeh hat seine Familie kontaktiert, um mitzuteilen, dass er während Ramadan – dem heiligen islamischen Fastenmonat, der Sonnabend beginnt – im Gefängnis bleiben wird. Faizullah Arab-Sorkhi hat seine Familie das erste Mal nach 45-tägiger Haft kontaktiert.

(Korrektur: Im letzten Brief wurde versehentlich angegeben, dass Ramadan nächste Woche beginnt.)

25. Die Familien der drei inhaftierten amerikanischen Bergsteiger, die während einer Bergwanderung festgenommen wurden, haben die iranische Regierung ein weiteres Mal angefleht, ihre Kinder frei zu lassen. Sie forderten die iranische Regierung auf, den Dreien Zugang zu ihrer konsularischen Vertretung zu gewähren. Außerdem haben sie eine Homepage eingerichtet, wo sie fortlaufend über die neusten Entwicklungen in dieser Sache berichten: Link: Free The Hikers Home

Medien

26. Berichte aus dem Islamischen Gericht haben verlautbart, dass Keyhan nicht verboten wurde. Abolhasan Pour-Hosseini – ein Angehöriger des Gerichts– hat IRIB gegenüber geäußert, dass ein solcher Befehl nicht erteilt wurde. Frühere Berichte gaben an, dass ein Gericht die Zeitung aufgrund von Mousavis Beschwerden verboten hätte und dass der Befehl an den Generalstaatsanwalt Mortazavi weitergeleitet worden sei, um von ihm bestätigt zu werden.

Internationale Proteste / Veranstaltungen / Warnungen / Bemühungen

27. Der heutige Flash Protest gegen Nokia im Madison Square Garden in New York und weitere Proteste gegen Nokias Flagship Store in New York - Bericht in englisch unter: Anti-Nokia Flash Mob, 8/20 � NYC For Iran

29. BITTE LESEN SIE DIES ZU IHRER EIGENEN SICHERHEIT: Safeguard Your Personal Info and Your Finances! - Why We Protest - IRAN

30. Eine inoffizielle Liste geplanter Protestveranstaltungen in den USA:

Protesting for Iran until they don't have to

31. Eine Liste der geplanten Proteste in Deutschland ist hier zu finden:

Julia's Blog: Protests and rallies in Germany (subject to change w/o notice) (mit freundlicher Genehmigung von @jkshalmani)

33. Eine Webseite zur Hilfe für traumatisierte Angehörige der „Grünen Bewegung“: Healing the Green Soul

(Sollten Sie, Ihre Freunde und Bekannten oder ihre Organisation internationale Veranstaltungen, Protestaktionen oder irgendetwas anderes abhalten wollen, was mit den Wahlen im Iran in Verbindung steht, schicken Sie mir bitte eine E-Mail mit den Einzelheiten und ich werde darüber berichten. Meine E-Mailadresse lautet: dbosca@gmail.com).

Wenn Sie helfen möchten:

· Informationen zur Weiterveröffentlichung der Green Briefs: For Bloggers, News Sites and Forum who want to republish the Green Brief Plesae Read!

· Informationen über Tor:Tor Browser Bundle

· Diese Seite enthält eien Liste externer Spiegel der Green Briefs sowie verschiedene Informationen über die Green Briefs. Links zu den Übersetzungen wären auch gut: Category:Green Brief - Anonymous Intelligence Collective

· Eine Liste aller Green Briefs:The Green Briefs

Ein großes Dankeschön an Sahar joon und S joon für die Hilfe beim Korrekturlesen und für viele wertvolle Hinweise. Vielen Dank auch an alle ÜbersetzerInnen, die ihre wertvolle Zeit einsetzen, damit diese Informationen so viele Menschen wie möglich erreichen.

Original: The Green Brief #60 (August 20 - Mordad 29)

Übersetzt von Paleene, gepostet auf http://iran.whyweprotest.net/green-brief/35579-gb-60-deutsch.html

Green Brief #59 vom 19. August/28. Mordad, deutsche Übersetzung

Ich bin NiteOwl alias Josh Shahryar, twitter.com/iran_translator bei Twitter. Ich bin Journalist und Menschenrechtsaktivist und KEIN Iraner. Dies ist eine Zusammenstellung von Nachrichten aus dem Iran, die ich über Twitter und dort verlinkte iranische Seiten bekommen habe. Denkt daran, all dies stammt aus Twitter. (Meine Arbeit wird unter Creative Commons (CC) veröffentlicht.

Dies sind die wichtigen Ereignisse, die ich für Mittwoch, 19. August 2009 (28. Mordad) bestätigen kann.

Proteste / Unruhen

1. Ahmadinedschad hat geplant, am Donnerstag eine Rede zu halten, die live von IRIB übertragen wird. Protestierer haben beschlossen, während der Rede von den Dächern zu rufen, um ihre Unzufriedenheit zu zeigen. Die Rede war für heute geplant, wurde jedoch verschoben, da es weit verbreitete Berichte darüber gibt, dass die Menschen versuchen würden, durch überhöhten Stromverbrauch einen Stromausfall zu verursachen. Die Rede wird um 21:00 Uhr Teheraner Ortszeit ausgestrahlt.

2. In der Stadt Sanandadsch in der Provinz Kurdistan kam es zu einem Generalstreik. Die Läden waren in den meisten Teilen der Stadt geschlossen, um an einen Angriff auf die Provinz Kurdistan vor 30 Jahren zu erinnern. Basidsch und Polizei hatten zuvor Ladenbesitzer in der Stadt bedroht, um sie von einer Teilnahme am Streik abzuhalten. Es gibt Berichte, die besagen, dass es zu Zusammenstößen zwischen Basidsch und Polizei und einigen Ladenbesitzern kam, die sich weigerten, ihre Läden zu öffnen, und dass viele Ladenbesitzer verletzt wurden - dies konnte jedoch nicht ohne weiteres bestätigt werden.

3. Am Donnerstag werden im teheraner Kulturzentrum Dar-u-zahra für die Freilassung der Gefangenen und im Gedenken an die bisher getöteten Demonstranten Kamilgebete abgehalten. Die Gebete finden wöchentlich donnerstags statt.

Opposition

4. Karrubi gab bekannt, dass er bereit sei, Beweise für die Vergewaltigung von Häftlingen durch Wächter vorzulegen. Er schickte einen Brief an Ali Laridschani, um ein Treffen zwischen ihm und den Leitern mehrerer Regierungseinrichtungen einzuberufen. Nach seinen Angaben wird sich bei diesem Treffen herausstellen, ob er oder die Imame der Freitagsgebete falsch liegen, die ihn dafür angriffen, dass er seine Stimme erhoben hatte. Er bat folgende Personen, bei dem Treffen anwesend zu sein, damit er ihnen die Beweise vorlegen könne:

- President Ahmadinedschad
- Justizchef Sadegh Laridschani
- Ali Laridschani, Parlamentsvorsitzender
- der Vorsitzende des Expertenrates
- der Vorsitzende der Expertenversammlung und des Schlichtungsrates, Haschemi Rafsandschani
- Generalstaatsanwalt Ghorbanali Dorri-Nadschafabadi
- Mitglieder des Parlamentsausschusses zur Untersuchung der Haftbedingungen

5. Karrubi machte desweiteren geltend, dass Hossein Ta'eb - der Führer der Basidsch - einer der Hauptverantwortlichen für das gefälschte Fernsehinterview mit der Familie der Frau sei, die behauptet hatte, die wahre Taraneh Mussawi zu sein. Als Antwort auf diese Bekanntmachung veröffentlichte Hodschatoleslam Seyed Hossein Schahmoradi - der Bruder der Frau, die diese Behauptung aufstellt [Schahmoradi ist also der Schwager der falschen Taraneh. Anm.d.Ü.] - eine Stellungnahme, in der er Karrubi für die Enthüllung dieser Information kritisiert. Schahmoradi gab an, dass er Karrubi über diesen Vorfall und die Falschheit der Behauptungen vertraulich unterrichtet hätte.

6. Berichte aus Qom besagen, dass Grossayatollah Seyed Musa Schabiri Sandschani - ein Geistlicher, der ein Lehrer Khomeinis und seiner Söhne war - sich mit Grossayatolla Lutfulla Safi Golpaygani getroffen und sich sehr besorgt über die Ermordung von Demonstranten gezeigt habe. Den Berichten zufolge empörte er sich bei dem Treffen derart, dass er anfing zu weinen.

Schabiri Sandschani traf sich ebenfalls mit Grossayatollah Montaseri in seiner Sommerresidenz in Khaweh nahe Qom. Er ist ein wichtiger Geistlicher, der eine wesentliche Rolle dabei spielte, Montaseris Hausarrest aufzuheben.

7. Die Gesellschaft zur Verteidigung der Menschenrechte - eine iranische Menschenrechtsorganisation - hat die Regierung aufgefordert, sofort ihre Mitglieder freizulassen, die während der Gewalttaten nach der Wahl festgenommen wurden. Die Gesellschaft veröffentlichte eine Stellungnahme, in der sie es als ihre einzige Aufgabe bezeichnen, die Menschenrechte zu verteidigen, und dass sie sich nicht an politischen Aktivitäten beteiligen würden. Mohammad Ali Dadkha, Abdol Fatah Soltani und einige andere Mitglieder der Organisation befinden sich weiterhin in Haft. Drei Festgenommene wurden bereits freigelassen.

Regierung / International

8. Ahmadinedschad stellte am Mittwoch sein 21-köpfiges Kabinett vor. Das Parlament wird in vier Tagen beginnen, sich mit den Kandidaten für mehrere Ministerien zu beschäftigen und am 30. diesen Monats über jeden einzelnen abstimmen. PressTV berichtete, dass der stellvertretende Parlamentssprecher Mohammad-Resa Bahonar am Donnerstag gesagt hatte, dass mehrere Minister wahrscheinlich vom Parlament abgelehnt werden würden. Bahonar deutete an, dass bis zu fünf Kandidaten möglicherweise abgelehnt würden.

Es folgt eine Liste der Namen und Posten der Kabinettsmitglieder (und einige Bemerkungen weiter unten):

Landwirtschaft: Sadeq Khalilian

Handel: Mehdi Ghazanfari

Kommunikation und IT: Reza Taqipour

Genossenschaften: Mohammad Abbasi (führt sein Amt fort)

Kultur und islamische Führung: Seyyed Mohammad Hosseini

Verteidigung: Brigadegeneral Ahmad Vahidi

Wirtschaft und Finanzen: Seyyed Shamseddin Hosseini

Erziehung: Sousan Keshavarz (weiblich)

Energie: Mohammad Aliabadi

Außenministerium: Manouchehr Mottaki (führt sein Amt fort)

Gesundheit: Marzieh Vahid Dastjerdi (weiblich)

Wohnungsbau und Stadtentwicklung: Abdolreza Sheikholeslami

Industrie und Minen: Ali Akbar Mehrabian (*siehe Anmerkung (a) unten)

Geheimdienst: Heyder Moslehi

Inneres: Mostafa Mohammad Najjar

Justiz: Morteza Bakhtiari

Arbeit und Soziales: Ali Nikzad

Öl: Masoud Mir Kazemi

Straßen und Verkehr: Hamid Behbahani (führt sein Amt fort)

Wissenschaft, Forschung, Technologie: Kamran Daneshjoo

Wolfahrt und soziale Sicherheit: Fatemeh Ajorlou (weiblich) (*siehe Anmerkung (b) unten)

(a) Es ist Bemerkenswert, dass Ali Akbar Mehrabian, der Minister für Industrie und Minen, sein Amt fortführt, obwohl er vor einigen Wochen vor Gericht verurteilt wurde, da er die Erfindung eines Anderen gestohlen hatte.

(b) Es könnte auch ein Problem mit der Wohlfahrtsministerin Fatemeh Ajorlou geben, sie befindet sich ebenfalls in einem Rechtsstreit.

9. Mehrere konservative Parlamentsmitglieder kritisierten Ahmadinedschads Besetzung der Ministerien. Ein Abgeordneter aus Oromieh meinte, dass es möglich wäre, dass diesen Frauen schwierige Zeiten im Kabinett bevorstünden (wegen ihres Geschlechts).

10. Asgar Aowladi dementierte heute, dass ein Treffen zwischen ihm, Rafsandschani, Haddad Adel und anderen stattgefunden habe. Dies war eine weit verbreitete Nachricht auf Internetseiten der Regierung. (Lesen Sie den ausführlichen Bericht im Green Brief Nr. 58)

11. Der ehemalige Geheimdienstminister Mohseni Edschaie - dem von Vielen vorgeworfen wird, eine der Haupttriebkräfte vor die brutale Unterdrückung friedlicher Demonstranten zu sein - wird voraussichtlich von Sadegh Laredschani als nächster Generalstaatsanwalt vorgeschlagen. Edschaie wurde von Ahmadinedschad einige Tage vor seiner Vereidigung entlassen.

12. Der Führungsrat der Expertenversammlung hielt heute ein Treffen ab und verschob das Zusammenkommen der Versammlung auf die Zeit nach dem Ramadan - das ist in einer Woche. Weitere Details sind nicht bekannt.

13. Der Gouverneur der Provinz Teheran, Motesa Tamaddon, kritisierte Karrubi heute indem er sagte, dass rechtliche Schritte gegen ihn eingeleitet werden sollten, wenn er seine Anschuldigungen nicht beweisen könne. Er fügte hinzu, dass die Häftlinge es zurückgewiesen hätten, vergewaltigt worden zu sein, als er und andere Parlamentsabgeordnete Evin besuchten.

14. Manouchehr Mottaki, der Außenminister, sagte, dass Iran einen neuen Kurs in der Außenpolitik einschlagen würde und dass die Europäer sich an die "neuen Realitäten anpassen" sollten.

15. Der syrische Präsident Baschar Al-Assad ist für zwei Tage in Teheran und trifft sich mit verschiedenen iranischen Würdenträgern.

16. Der venezolanische Präsident Hugo Chaves Frias wird Iran im September besuchen.

Verhaftet / Entlassen / Ermordet / Folter

17. Es tauchen teilweise bestätigte Meldungen über einen ehemaligen Häftling auf, der unter Drogen gesetzt und vergewaltigt wurde. Den Berichten zufolge wurde dem Häftling Rohypnol in hoher Dosierung verabreicht - ein sedierendes, krampf- und angstlösendes Muskelrelaxans, das auf die Skelettmuskulatur einwirkt und Amnesien auslöst - und anschließend wurde er brutal vergewaltigt. Einem Arzt zufolge, der mit dem Fall betraut war, als sich das Opfer im Krankenhaus aufhielt, hat sich das Opfer eine Klamydieninfektion zugezogen - eine verbreitete Geschlechtskrankheit infolge des Mißbrauchs.

18. Teilweise bestätigte Berichte besagen, dass das Parlament möglicherweise 20 Tage vor Karrubis öffentlichen Brief an Rafsandschani einen vertraulichen Brief von Karrubi erhielt. Laut Iqbal Mohammadi - ein Parlamentsabgeordneter aus Marivan - schickte Karrubi den Brief nur deshalb an Rafsandschani, da er keine Antwort vom Parlament erhielt.

19. Ein namentlich nicht genannter Parlamentsabgeordneter äußerte auf Internetseiten der Opposition, dass die Berichte des Parlamentsausschusses über dessen Besuch in Evin zur "Faktenerhebung" Lügen über ihr Treffen mit Mostafa Tadschsadeh verbreiten würden. Laut dem Parlamentarier waren die vom Ausschuss zitierten Worte Tadschsadehs zuvor geschrieben und von Saeed Dschalili übermittelt worden - dem Generalsekräter des Nationalen Sicherheitsrates.

Es gibt Berichte darüber, dass Tadschsadeh nicht in Evin festgehalten wird, obwohl Mitglieder des Ausschusses der Presse mitteilten, dass sie sich mit Tadschsadeh in Evin getroffen hätten.

20. Mehdieh Mohammadi, die Ehefrau des politischen Kommentators und Reporters Ahmad Seidabadi, sagte, dass ihr Mann unter extremen Bedingungen im Gefängnis festgehalten worden sei. Laut Mohammadi wurde Seidabadi die ersten 17 Tage seiner Haft in einer 1 Mal 1,5 Meter kleinen Zelle eingesperrt. Dort begann er einen Hungerstreik. Während dieser Zeit drang kein Laut zu ihm in die Zelle, niemand kam zu ihm, um mit ihm zu sprechen. Er beschrieb die Zelle seiner Frau gegenüber als "Grab".

Nach 17 Tagen verschlechterte sich sein Gesundheitszustand dramatisch, und er wurde bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden. Er wurde zu einem Arzt gebracht, der ihn aufforderte, etwas zu essen. Er wurde dann zu der selben Zelle zurückgebracht und begann, psychisch zu entgleisen. Er sagte seiner Frau bei einem Treffen nach 52 Tagen in Haft, dass er sich umbringen wollte und nichts finden konnte, womit er dies bewerkstelligen konnte. Er verbrachte weitere zwei Wochen in dieser Zelle. Nach ständigem Schreien wurde er in eine andere Zelle gebracht. Während dieses Treffens erzählte er seiner Frau, dass er gezwungen wurde, bei der nächsten Gerichtsverhandlung auszusagen, dass er niemals politisch aktiv werden würde.

21. Isa Saharkis - ein Reporter - befindet sich unter erheblichem psychischem Druck und sagt, dass er die Regierung verklagen wird, sobald er freikommt. Seine Rippen sind nach Schlägen von Sicherheitskräften gebrochen und er wartet immer noch auf eine medizinische Behandlung seiner Verletzungen. Bei Verhöhren beharrte er darauf, dass er nichts ohne die Anwesenheit seines Rechtsanwalts und des Parlamentsausschusses zur Untersuchung der Haftbedingungen aussagen würde.

22. Kevan Samimi wurde ebenfalls in Isolationshaft gelegt und mehrmals von Wächtern geschlagen. Samimi ist ein Journalist und politischer Aktivist, der sich für die Rechte der Gefangenen einsetzt.

23. Hesamat Salamat, ein Student der Azad Universität, wurde nach eineinhalb Monaten in Haft entlassen. Ebenfalls entlassen wurden der Journalist Zhila Bani-Yaghoub und Sadegh Nowroozi, ein Mitglied er reformorientierten Partei Organisation der Modschahedin der islamischen Revolution. Berichte besagen, dass Mehsa Amrabadi und Somayeh Towhidlo ebenfalls bald entlassen werden würden.

24. Mohammad Reza Dschalayepour hätte heute entlassen werden sollen, doch dies war nicht der Fall. Man war davon ausgegangen, dass er am 20. August entlassen wird.

25. Der Fotograf Stayar Emami von der Zeitung Dscham E Dscham, wurde den Berichten zufolge am Sonntag nach einem Monat Haft entlassen. Nach den letzten Entlassungen befinden sich noch 35 Journalisten im Gefängnis.

26. Sieben Hinrichtungen wurden vom neuen Justizchef nach seinem Amtsantritt aufgeschoben. Darunter ist ein 21-jähriger, der als 16-jähriger wegen Mordes angeklagt wurde.

27. Seit dem Verschwinden von Sohrab Leqaie, einem Bahai aus Ghayem Schar, gibt es keine Nachrichten von ihm. Er wurde vor einem Monat von Mitarbeitern des Geheimdienstes verhaftet.

Medien

28. Hossein Entesami - der Vertreter der Chefredakteure im Ausschuss zur Überwachung der Medien - hat ebenfalls das Verbot von Etemaade Melli kritisiert. Er fügte hinzu, dass das Land solche Aktionen nicht brauchen könne.

29. Es sind Berichte darüber aufgetaucht, dass Karrubi damit drohte, sein Vorhaben, einen Fernsehkanal zu betreiben, wieder aufnehmen würde, wenn das Verbot von Etemaade Melli nicht aufgehoben werden würde. Er wurde vor vieren Jahren gezwungen, seine Pläne für einen Satellitenkanal "Saba" aufzugeben, nachdem Ali Laridschani, damals Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates, sich direkt eingeschaltet hatte. Daraufhin gründete Karrubi die Zeitung Etemaade Melli, um die Massen zu erreichen.

30. Die Tageszeitung Keyhan - das Sprachrohr Khameneis - drohte allen reformorientierten Parteien, dass sie Karrubi nicht unterstützen sollten. Sie kritisierte auch die Treffen von Reformern mit Montaseri und anderen Geistlichen in Qom.

Verschiedenes

31. Swissinfo berichtet:

"Der islamische Gelehrte Tariq Ramadan wurde aus seiner Stellung bei einer holländischen Universität entlassen, da er Verbindungen zu einem Fernsehsender hatte, der vom Iran finanziert wird. In einer Stellungnahme äußerten die Stadt Rotterdam und die rotterdamer Erasmus Universität, dass die Teilnahme des in der Schweiz geborenen Theologen an einer Sendung bei dem iranischen Sender PressTV sich nicht mit seiner Stellung als Gastprofessor vereinbaren ließen."


Internationale Proteste/Veranstaltungen/Bemühungen/Warnungen
32. BITTE LESEN SIE DIES ZU IHRER EIGENEN SICHERHEIT: http://tinyurl.com/r2ow2c

33. Eine inoffizielle Liste geplanter Protestveranstaltungen in den USA:
http://protests.sharearchy.com/


34. Eine Liste der geplanten Proteste in Deutschland ist hier zu finden:
http://tinyurl.com/nbzacj (mit freundlicher Genehmigung von @jkshalmani)

35. Eine Webseite zur Hilfe für traumatisierte Angehörige der „Grünen Bewegung“: http://healingthegreensoul.blogspot.com/

(Sollten Sie, Ihre Freunde und Bekannten oder ihre Organisation internationale Veranstaltungen, Protestaktionen oder irgendetwas anderes abhalten wollen, was mit den Wahlen im Iran in Verbindung steht, schicken Sie mir bitte eine E-Mail mit den Einzelheiten und ich werde darüber berichten. Meine E-Mailadresse lautet: dbosca@gmail.com).

Wenn Sie helfen möchten:
· Informationen zur Weiterveröffentlichung der Green Briefs: For Bloggers, News Sites and Forum who want to republish the Green Brief Plesae Read!
· Informationen über Tor:http://torir.org/
· Diese Seite enthält eien Liste externer Spiegel der Green Briefs sowie verschiedene Informationen über die Green Briefs. Links zu den Übersetzungen wären auch gut: http://aic.openmsl.net/wiki/index.php/Green_Brief
· Eine Liste aller Green Briefs:http://ded1.hybrid-optix.com/greenbriefs.html

Ein großes Dankeschön an Sahar joon und S joon für die Hilfe beim Korrekturlesen und für viele wertvolle Hinweise. Vielen Dank auch an alle ÜbersetzerInnen, die ihre wertvolle Zeit einsetzen, damit diese Informationen so viele Menschen wie möglich erreichen.

Original: http://iran.whyweprotest.net/green-brief/34947-green-brief-59-august-19-mordad-28-a.html

Übersetzt von Leo