Samstag, 12. September 2009

Chameneis Freitagsrede (11. September)

// Original auf http://greenbrief.newsvine.com/_news/2009/09/11/3252156-khameneis-friday-sermon-september-11-

// Übersetzung von kyrah, gepostet auf http://kyrah.net/gr88/chamenei_20090911.txt

Anmerkung: Die Übersetzung ist so genau wie unter den gegebenen
Umständen nur möglich: ich hatte eine Radioübertragung via
PalTalk. Zur schnelleren Übersetzung habe ich die Sprache einfach
gehalten. Die Bedeutung des Originals ist aber in jedem Fall erhalten
geblieben. Einige grundlegende Fakten finden Sie in Klammern. Ich habe
auch etwas Kontext angegeben, um etwaige Fragen zu beantworten. Ich
entschuldige mich im voraus, falls dies nicht ausreichen sollte.

// Kommentare, die mit diesem Zeichen markiert sind, sind von kyrah.

Kurz zusammengefasst betont er drei Dinge: A) Das Regime ist nicht
empfänglich für Veränderung, B) es wird sich jedem entgegenstellen,
der versucht, Veränderung zu bringen und C) die Versammlungen am
Quds-Tag werden stattfinden, aber die Menschen sollten vor jedem auf
der Hut sein, der versucht, Uneinigkeit unter den Iranern zu stiften.
Er rief nicht zu einem direkten Vorgehen gegen die Reformer
auf. Meiner Meinung nach hat er sich wegen des Drucks aus Qom
gemäßigt, der Tag für Tag steigt.

Es scheint auch wahrscheinlich, dass die Verhaftungen von bekannten
Reformanhängern in den letzten Tagen und die Schließung von Karroubis
Büro sowie der Büros von zwei Organisationen zur Unterstützung der
Opfer von Gewalttaten auf Befehl der Revolutionsgarden hin
geschahen. Chamenei wirkte nämlich heute mehr und mehr geschwächt.

[08:09:20] (Khamenei ist hier, laute Sprechchöre)

[08:09:28] (Sprechchöre - "Chamenei ist der Führer")

[08:09:32] (Chamenei dankt den Menschen.)

[08:09:38] Gott schütze euch,

[08:09:52] Im Namen Gottes,

[08:10:17] (spricht Gebete auf Arabisch)

[08:10:28] (die Menschen schließen sich dem Refrain des Gebets an)

[08:10:45] (Chamenei betet weiter)

[08:11:11] Brüder und Schwestern, die ihr hier betet, ich erinnere
euch daran, dies ist der Monat für taqwa (Gottesfurcht)

[08:11:26] und heute, am 21. Tag des Ramadan, ist der Tag, an dem ein
Mann wie Amirul Momineen Hazrat Ali starb.

[08:11:57] Lasst uns des Jenseits willens taqwa zum Ziel unseres Lebens machen.

[08:12:01] Im ersten Teil der Rede werden wir über Amirul Momineen
sprechen, weil es sein Tag ist. Letzte Nacht war Freitag, deshalb hat
dieses Jahr eine Gemeinsamkeit mit dem dem 21. Tag des Ramadan in dem
Jahr, in dem die Menschheit [Imam] Ali verlor.

[08:12:50] Sein Leib, seine Stimme, sein Atem, seine Augen, verließen
die heutige Welt.

[08:12:55] Aber könnte Ali bei sich halten, und ihn sich zum Vorbild
für sich selbst und seine Handlungen nehmen, wenn wir nur seinem Pfad
und seinem Charakter folgen und ihn uns zum Vorbild nehmen. Ich werde
von einem Teil seines Lebens erzählen und von seiner kurzen aber
glorreichen Regierung.

[08:14:15] Ich werde über sein politisches Leben sprechen.

[08:14:35] Wir dürften nicht vergessen, dass seine politischen
Handlungen sich nicht von anderen Teilen seines Lebens
unterscheiden. Seine Politik harmoniert mit seinem Charakter und
seinem religiösen Leben.

[08:15:13] Wenn Politik auf Religion und Tugend beruht, dann ist sie
für die Menschen, die ihr unterstehen, ein Weg in den Himmel.

[08:15:36] Aber wenn Politik, abgeschnitten von Religion und Moral, zu
einem Mittel wird, um Macht um jeden Preis und Reichtum zu erlangen,
and wenn man sein eigenes Ziel im Leben vor alles andere stellt,

[08:16:09] dann wir sie zu einer Plage sowohl für den Politiker als
auch für die Menschen, deren Leben sie beeinflusst.

[08:16:50] Die Regierung, die drei Kriege erlebte, war eine Regierung,
die Ali in Nahjul Balaghe (einem Buch von Alis Sprüchen) in
abscheulichen Worten beschreibt.

[08:17:39] Er sagt über diese Regierung, "Die Nässe, die aus der Nase
eines Schafs kommt, hat keine Bedeutung," und vergleicht sie dann mit
dieser Regierung. [Anmerkung: Während Alis kurzer Herrschaft von vier
Jahren, wurden drei Kriege zwischen muslimischen Fraktionen
ausgefochten - zwei davon von anderen Fraktionen direkt gegen Ali
gerichtet]

[08:17:53] Im Teil seiner Sprüche darüber, warum er die Regierung
übernahm, sagt er, "Ich sah, dass die Menschen mich baten, vorzutreten
und anzunehmen, weil sie darin ihren eigenen Sieg sahen, und deshalb
nahm ich an."

[08:18:59] Er erklärt erneut, "Gott hat die Weisen gebeten, das Leiden
der Menschen nicht zu tolerieren." Deshalb musste Ali sich fügen; davon
abgesehen gab es nichts in dieser Regierung für Ali.

[08:19:27] Etwas, das an seiner Regierung bemerkenswert war, war, dass
sich seine Regierung jeder Täuschung fernhielt.

[08:19:50] Er sagt, "Wenn die Gottesfurcht mir nicht die Hände
gebunden hätte, wäre ich ein besserer Betrüger gewesen als alle Araber."

[08:20:17] Er sagte über Mawiye (seinen Erzfeind und späteren
Nachfolger), der gut darin war, andere zu betrügen, "Er war nicht
schlauer als ich."

[08:20:22] Aber was sollte Ali tun?

[08:20:31] Er fürchtet Gott, deshalb konnte er nicht falsch sein.

[08:20:40] Ohne Gottesfurcht kann man alles tun.

[08:20:43] Man kann die Menschen belügen, verleumden, Versprechen
brechen und die Feinde des rechtfertigen Pfades lieben.

[08:21:16] Ali sagt, "Ich entscheid mich gottesfürchtig für die
Politik, und nahm sie gottesfürchtig auf mich."

[08:21:28] Deshalb zeigen sein Charakter und sein Handeln kein Zeichen
des Betrugs.

[08:21:32] Sie sind rein und frei von solchen Dingen.

[08:21:47] Etwas, was die Leute in den frühen Tagen des Islams taten,
und was einige Leute ebenso heute in unserem Land tun, ist dass sie
davon sprechen, Religion und Politik zu trennen. Wenn die Regierung
von der Religion getrennt wird, wird sie auch von der Moral getrennt.

[08:22:25] In weltlichen Regierungen ist die Moral zerstört worden.

[08:22:26] Es gibt Ausnahmen, aber wenn die Religion von der Politik
getrennt wird, degeneriert die Politik. Alis politische Handlungen
sind nicht von der Religion getrennt.

[08:23:17] Seine politischen Handlungen waren so, dass er sogar
versuchte, der Freund seiner Feinde zu sein.

[08:23:38] Der Grund, warum er drei Kriege ausfechten musste, war,
dass er alle Wege der Wiedergutmachung mit seinen Feinden erschöpft hatte.

[08:24:10] In den frühen Tagen seiner Regierung kamen einige zu ihm
und sagten ihm immer wieder, er solle einige Leute hart behandeln und
kurzen Prozess mit ihnen machen. Ali sagte, dass sei nur eine
Meinung. "Aber es gibt Menschen, die dich unterstützen und Menschen,
die gegen dich sind," [sagten sie], "und dann gibt es noch Leute, die
Vorstellungen haben, die anders sind als die von dir und deinen Gegnern."

[08:24:39] Dann wartet, sagte er, bis das Recht des Opfers sanft vom
Verletzer genommen werden kann, sollten wir die Rechte des Opfers mit
soviel Sanftmut wie möglich zurückgeben.

[08:25:51] Eine direktere Vorgehensweise sei der letzte Auswgeg.

[08:26:05] Im Krieg von Saffin,

[08:26:13] kamen einige Leute zu Ali und fragten, waurm er nicht angreife,

[08:27:05] Ali sagte, "Ich will keinen Krieg. Ich will die Menschen
leiten. Wenn ich den Kampf nur einen Tag verzögern kann, könnte es
einigen Menschen helfen, zu uns zu kommen und den richtigen Weg zu
verfolgen. Erst wenn wir uns sicher sein können, dass niemand kommt,
werden wir unsere Schwerter ziehen und kämpfen."

[08:27:15] Über die Schlacht von Jamal,

[08:28:18] sagte Ali, "Sie haben sich erhoben, weil sie ihren Unmut
darüber zeigen wolten, dass Ali diese Regierung erhalten hat. Aber
wenn sie sehen, dass ihr Handeln eine Kluft zwischen Moslems erzeugen
wird und Brüder gegen Brüder stellt, dann werde ich erscheinen und
eine Lösung für diese Bedrohung finden. Bis dahin werde ich warten und
versuchen, sie zu leiten."

[08:28:42] Ein bemerkenswerter Teil seines Charakters war, dass er
versuchte, mit seinen Feinden zu diskutieren.

[08:28:50] In seinen Briefen an Mawiye, der Alis Feind war -- während
Mawiye Briefe schickte, um Ali zu demütigen, schickte Ali Briefe, in
denen er ihm liebevoll sagte, er habe unrecht.

[08:29:33] Talhe und Zubair kamen und schworen Ali Treue.

[08:29:42] Aber dann zogen sie nach Mekka, angeblich um die
Pilgerreise zu machen. Ali sagte, er wusste, das sie nicht auf die
Pilgerreise gingen sondern einen anderen Zweck verfolgten. (Die zwei
schlossen sich später Aisha an und wurden beide in einer kurzen
Schlacht getötet.)

[08:29:56] Was sie taten war klar.

[08:30:02] Aber Ali geht sanftmütig mit ihnen um, er versucht, sie zu leiten.

[08:30:11] Aber wenn Milde nicht funktioniert, handelt Ali direkt.

[08:30:26] Zum Beispiel sagt er, gegen die Khawaridsch, "Ich riss
ihnen die Augen heraus."

[08:30:37] Und keiner kam Ali darin gleich.

[08:30:55] Ein Teil seiner Politik war, dass er nicht lügen oder
grausam sein würde, um zu siegen. Während seiner Regierung kamen
einige zu ihm und sagten, "Es gibt da diese einflussreichen Leute in
der Regierung, die dich unterstützen müssen. Gib ihnen Geld aus der
Schatzkammer des Volks, damit du ihre Unterstützung bekommst."

[08:31:37] Ali sagte, "Ihr wollt, dass ich siege, indem ich mich dem
Volk gegenüber falsch verhalte? Das kann ich unmöglich tun."

[08:32:01] Wie könnte Ali auf unislamischen Wegen Freunde finden?

// eine weitere Viertelstunde Heuchelei, ich erspare mir die Übersetzung...
// siehe Original im Englischen von [08:32:22] bis [08:44:44]

[08:45:05] (Chamenei betet für das Volk)

[08:46:01] Oh Gott, gib den Menschen Einigkeit,

[08:46:09] Oh Gott, schneide denen die Hände ab, die Zwietracht unter
den Menschen stiften.

[08:46:15] (Chamenei betet weiter)

[08:46:31] (rezitiert aus dem Koran)

[08:46:39] (alle sind eine Weile still)

[08:47:04] (Chamenei beginnt erneut)

[08:47:05] Im Namen Gottes,

[08:47:23] (weitere Gebete von Chamenei)

[08:47:44] (immer noch Gebete)

[08:48:36] Ich bitte alle euch Brüder und Schwestern, Gott in alle
euren Taten zu fürchten.

[08:48:45] Im zweiten Teil meiner Rede,

[08:48:58] zuerst ist es wichtig, dass wir Ajatollah Taleghani und
Ayatollah Madani gedenken, weil der heutige Tag eine Verbindung zu
ihnen hat, und weil diese beiden Männder und ihr Leben ein Teil der
Geschichte unseres Landes sind.

[08:49:53] Die Erinnerung an sie wird in unserem Geist und unserer
Geschichte bleiben.

[08:50:00] Ich werde in der heutigen Rede etwas sagen, und diejenigen,
denen ich das sage, sind Politiker und Regierungsvertreter und die,
die der Regierung angehören.

[08:50:51] Lasst uns den Ramadan dazu nutzen, Wahrheiten zu erklären
und für die, die zuhören, Anleitung zu predigen, besonders für die
Jugend, weil dies förderlich sein wird.

[08:51:19] Die Menschen, zu denen wir sprechen werden, sind Teil des
Systems; Individuen, die innerhalb des Systems sind und die
hoffentlich im System bleiben werden.

[08:51:49] Dies ist nicht nur ein Slogan - diese Geschichte von wegen
innerhalb des Systems und außerhalb des Systems.

[08:52:09] Vom Beginn der Revolution an bis zum heutigen Tag haben
sich Unterschiede gezeigt.

[08:52:31] Einige von diesen Unterschieden und Gräben haben sich als
teuer herausgestellt, aber einige von ihnen wurden durch die Weisheit
und Wachsamkeit des Volkes überwunden und kosteten die Regierung nicht
viel.

[08:52:54] Diese Meinungsverschiedenheiten und Gräben sind nicht alle
gleich.

[08:53:04] Einige der Unterschiede entstanden aus Glaubensdifferenzen,

[08:53:18] aber einige davon sind Unterschiede, die aus den
persönlichen Zielen einiger Personen entstanden.

[08:53:31] Einige davon sind lediglich verschiedene Meinungen darüber,
wie die Dinge umgesetzt werden sollten.

[08:53:36] Diese Unterschiede sind also nicht alle gleich.

[08:53:43] Seit dem Beginn der Revolution, als wir alle zusammen
waren, gab es Unterschiede.

[08:54:10] Imam Khomeini behandelte alle diese nicht gleich, genauso
wie Ali.

[08:54:24] Imam Khomeini versucht zuerst, sie zu leiten. Es gab damals
verschiedene Leute in der Regierung.

[08:54:42] Es gab Leute aus der alten Bürokratie, es gab Leute, die
gerade in die Regierung gekommen waren, und es gab die, die Terror und
Demonstrationen anwandten, um ihre Ziele zu erreichen.

[08:54:59] Er behandelte jeden von ihnen anders.

[08:55:07] Einige dieser Leute waren in den obersten Reihen der
Regierung. (Sendung unterbrochen.)

[08:55:19] Er verhandelte sogar mit einem Präsidenten.

[08:55:22] (Sendung unterbrochen.)

[08:55:26] (Es geht weiter.)

[08:55:31] Diese Unterschiede zeigten sich. Einigen davon endeten in
Diskussionen, aber manche wurden zu Konflikten.

[08:56:20] Denen, die Feinde der Religion waren, sagte Imam Khomeini,
er würde persönlich zu ihnen kommen.

[08:56:34] Aber als die Zeit kam, dass einige dem System falsche Ideen
aufzwingen wollten, schlug Imam Khomeini hart zurück.

[08:57:08] Die, die persönliche Ziele verfolgen, versuchen, es so
aussehen zu lassen, als würden sie nach etwas anderem streben.

[08:57:25] Aber das ist der Zeitpunkt, wo sie zu Feinden des Systems werden.

[08:57:42] Wenn jemand eine andere Meinung hat, aber nicht versucht,
das System anzugreifen, hat das System kein Problem mit ihnen.

[08:57:59] Wir haben kein Problem mit politischen Ideologien, die
anders sind; wir finden das in Ordnung, solange sie nicht versuchen,
das dem System aufzuzwingen.

[08:58:05] Es geht nicht darum, andere Vorstellungen zu haben, sondern
darum, das islamische System anzugreifen.

[08:58:18] Dagegen wir das System kämpfen.

[08:58:36] Wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, wie man die
Politik des Systems umsetzen soll, ist das in Ordnung.

[08:58:52] Das System braucht Menschen, die auf die Schwächen im
System hinweisen. Kritk bringt die Menschen dazu, härter zu arbeiten,
aber all das muss innerhalb des Rahmenwerks des Systems passiern.

[08:59:16] Dieser Unterschied in der Umsetzung ist keine Gefahr.

[08:59:33] Aber die Grundlagen des Systems sind die Verfassung, der
Weg von Imam Khomeini und der Koran.

[09:00:19] Unterschiedliche Meinungen zu haben, wie man sie umsetzt,
ist kein großes Problem.

[09:00:35] Aber wenn einige mit völlig unterschiedlichen Grundlagen
für das System kommen, ist das gefährlich.

[09:00:44] Solange sie wie gesagt innerhalb des Rahmens des System
arbeiten, solange die Menschen nicht auf Gewalt zurückgreifen, lügen
oder Spannung verursachen, wir das System nicht angreifen.

[09:01:11] Das System wird sie nicht tolerieren, wenn sie eine andere
Meinung haben.

[09:01:40] Wenn manche Leute mit neuen Säulen für das System kommen
und Unsicherheit für die Menschen schaffen, muss das System hart gegen
sie vorgehen.

[09:01:53] (laute Sprechchöre)

[09:02:15] Wir sagen, dass die Menschen, das Recht haben sollten, sich
zu verteidigen, wenn sie verleumdet oder beleidigt werden. Dann hat
auch das System das Recht, sich zu verteidigen.

[09:02:33] Manche sagen, weil das System politisch ist, solte es sich
nicht verteidigen.

[09:02:37] Das ist nicht richtig.

[09:02:42] Nirgendwo in der Welt ist das so.

[09:02:59] Überall in der Welt, sogar in Ländern, wo sie sagen, sie
seien politisch fortgeschritten und voraus in demokratischen Werten,
stellen die Menschen sich nicht gegen die Grundlagen des Systems.

[09:03:10] Sie haben eine gegenseitige Kontrolle, wie unser Wächterrat.

[09:03:30] Sie lassen es nicht zu, dass jemand kommt und gegen das
System kämpft.

[09:03:38] Das System lehnt sich nicht zurück und toleriert solche Leute.

[09:03:50] In europäischen Ländern tolerieren sie das nicht und
kämpfen gegen solche Leute.

[09:03:55] Deshalb wir die Antwort auf jeden Angriff gegen unser
System hart sein.

[09:04:38] Aber eine andere Meinung zu haben - wenn sie nicht mit
Verleumdung und Lügen einhergeht - wird vom System toleriert werdne.

[09:04:42] Ein weiterer Punkt, ein Punkt, dessen sich
Regierungsbeamte, einflussreiche Leute und Politiker bewusst sein
sollten, ist, auf dem richtigen Pfad zu bleiben und nicht davon
abzuweichen. Der Koran spricht davon in verschiedenen Teilen des
Heiligen Buchs: "Das Ergebnis einiger Handlungen bringt uns zu dem
Punkt, wo jemand sagt, dass Verse des Korans Lügen sind."

[09:06:16] Anderswo, "Sie brachen ihr Versprechen mit Gott und
Zwietracht ward unter ihnen gesät."

[09:07:10] "Manche Menschen können sich ihrem Feind nicht widersetzen
und fallen, weil sie in der Vergangenheit gesündigt haben."

[09:07:18] Sünden korrumpieren uns. Das braucht Zeit. Es passiert
nihct auf einmal. Man schläft nicht eines Nachts ein und wacht als
Ungläubiger auf. Nein, es passiert schrittweise. Die Heilung dafür ist
Gottesfurcht. Wir müssen vorsichtig sein, wir müssen aufeinander
aufpassen. Frauen müssen auf ihre Ehemänner aufpassen und Männer auf
ihre Ehefrauen. Freunde sollten aufeinander aufpassen. Die Menschen
sollten Briefe an Beamte [in der Regierung] schicken. Sie sollten sie
leiten, damit die Beamten keine Fehler machen, weil dies gefährlich
für das System ist.

[09:09:00] Wir müssen Allah um Führung bitten. Ein weiterer Punkt ist,
dass genauso wie mit Menschen, die Korruption ihren Weg auch in das
System finden kann - sogar in ein islamisches System. Das gleiche Übel
kann ein islamisches System befallen. Genauso wie bei den Menschen
kann ein System islamisch aussehen, obwohl sein Handeln unislamisch
ist.

[09:10:11] Wie ich letztes Jahr meinen Studenten sagte: Ein System
kann fortschreiten oder zurückschreiten. Fortschritt würde bedeuten,
dass die Gesellschaft sich den Idealen von Gerechtigkeit und Religion
und religiöser Tugend annähert, dass sie industriell fortschreitet...
und in der Bildung und sich auch in Belangen der Freiheit
weiterentwickelt. Das würde bedeuten, dass sich die Gesellschaft
stärker ihren Feinde widersetzt. Das sind Zeichen von positivem
Fortschritt. Sie würden das Leben und Nachleben der Bürger einer
Gesellschaft aufbauen.

[09:12:09] Aber es gibt auch Rückschritt. Rückschritt zur
Ungerechtigkeit, zur wirtschaftlicher Unzulänglichkeit, zum Einsatz
der Freiheit in einer korrupten Weise... und für sündige Akte. Statt
gegen die ungerechten Mächte der Welt zu stehen, Schwäche zu zeigen,
sich zurückzuziehen und diese Mächte anzulächeln.

[09:13:33] Sich von seinen nuklearen und nicht-nuklearen Rechten
zurückzuziehen. Das ist Rückschritt. Das System sollte nicht den
Rückschritt der Gesellschat bedeuten. Es sollte seinen Fortschritt
bedeuten.

[09:13:55] Dies ist eine Gefahr für das islamische System. Die
Menschen müssen wachsam sein. Das islamische System ist ein
islamisches System, wenn es dieselbe Politik verfolgt, die zur
Lebenszeit von Imam Khomeini verfolgt wurden. Ich sage euch, in den
letzten 30 Jahren meines Lebens waren wir siegreich, solange wir den
Pfad von Imam Khomeini verfolgten.

[09:15:21] Aber jedes Mal, wenn wir aufhörten, diesen Pfad zu
verfolgen, wurden wir geschwächt, wichen wir zurück und mussten
wirtschaftliche Verluste hinnehmen. Manche glauben, man sollte seine
Waffen niederlegen, wenn der Feind mächtig ist. Manche wollten das
während der Wahlen tun.

[09:16:08] Sie wollten dem islamischen Regime die Unterstützung des
Volkes entziehen. Aber das klare Zeichen für die Unterstützung [des
Volkes] für das islamische Regime waren die 40 Millionen Stimmen...
Dann wiederholten die ausländischen Medien wieder und wieder, dass das
Regime das Vertrauen des Volkes verloren hatte, aber dass so viele
Menschen zu den Urnen kamen - eine Wahlbeteiligung von 85% - dieses
Vertrauen der Menschen in das Reegime zeigt klar, wo die Menschen
stehen. Die Menshen vertrauen dem Regime und das Regime vertraut den
Menschen.

[09:17:25] Ihr werdet das in den nächsten Wahlen in 2 oder 3 Jahren
sehen. Die Menschen werden erneut in diesen Wahlen stark ihre Meinung
kundtun - obwohl Feinde von außen und solche von innen, die es nicht
besser wissen und nicht verstehen, versuchen werden, sie vom
Gegenteil zu überzeugen.

[09:17:59] (Sprechchöre)

[09:18:04] Der Punkt ist: wir müssen alle vorsichtig sein. Das
islamische System ist stolz, weil es dem Koran folgen will. Lassen wir
nicht zu, dass es weltlich wird, mit einem weltlichen Inneren und
einem koranischen Äußeren - ein Inneres, das westliche Ideale liebt
und außen mit dem Koran bedeckt ist. Das islamische System muss seinem
Namen treu sein. Es sollte täglich dem Islam näher kommen. Das ist es,
was Probleme löst. Das ist es, was der Gesellschaft Stolz und Macht
gbt. Das ist es, was die Anzahl der Unterstützer des islamischen
Systems im Ausland anschwellen lässt.

[09:19:55] Manche sehen alle die Feinde und in ihnen wächst die
Furcht. Alle Regierungen in der Welt haben Feinde und Freunde. Das war
schon immer so, in der ganzen Geschichte. Jeder hat einige Freunde und
einige Feinde. Die Regierung des Propheten und die Regierung von Ali
hatten sowohl Freunde als auch Feinde.

(Der Paltalk-Kanal, der dies durch eine Funkübertragung sendete, hatte
in diesem Teil Schwierigkeiten, deshalb ist die Übersetzung in manchen
Teilen nicht verbatim.)

[09:20:45] Das islamische System ist auch dasselbe. Es hat Freunde und
Feinde. Aber es ist wichtig, zu sehen, wer der Feind ist und wer die
Freunde sind. Wenn die Regierung so ist, dass alle die Regierungen,
die grausam und ungerecht und zionistisch sind, seine Feinde sind,
dann ist das ein Grund, stolz zu sein.

[09:22:09] Dann gibt es Freunde dieser Regierung: islamische Länder,
afrikanische Länder, asiatische Länder, Moslems in Europa und andere.
Vor einigen Jahren spielte die iranische Fussballmannschaft. (Hier geht
es eindeutig um das Fußballspiel USA gegen Iran bei den
Weltmeisterschaften 2002, in dem der Iran gewann). Einige Leute in
einem Cafe in Nordafrika jubelten für den Iran, als der Iran ein Tor
schoss. Man fragte sie, warum sie jubelten, wenn es doch in dem Spiel
um nichts für sie ging. Sie sagten, "Irans Sieg ist unser Sieg - sogar
im Fussball."

[09:23:04] Während dieser Unruhen und Ausschreitungen nach den Wahlen
fragten Menschen in islamischen Ländern ihre Freunde im Iran, was
passiert sei, und zeigten Besorgnis. Aber die Menschen hier sagten,
"Das islamische System ist viel zu Muachtig, um davon Schaden davonzutragen."

[09:23:45] Ja, es gibt Feinde wie Amerika, Großbritannien - das eine
200 Jahre lange Geschichte der Feindschaft gegen den Iran hat - und
die Zionisten. Lasst dies Feinde Feinde sein. Aber wenn sich die
Regierung mit Amerika, Großbritannien und den Zionisten Freundschaft
schließt, ist das eine Schande. Die islamischen Länder zum Feind zu
haben, ist eine Schande.

[09:24:56] (Keine Übertragung)

[09:25:09] Wir sollten nicht aufgeben. Wir sollten die Niederlage
gegen solche Länder nicht zulassen, wir sollten vorsichtig sein.

[09:25:21] Liebe Jugendliche: dies ist euer Land. Es wird morgen in
euren Händen sein. Ein mächtiges System - mächtig in jeder Hinsicht -
sollte euch stolz machen. Es sollte eure Pflicht sein, und es ist eure
Pflicht, dieses wahrhafte islamische System zu beschützen, ein
islamisches System, dass Imam Khomeini unserem Land zum Geschenk
machte.

[09:27:05] Erinnert euch, in den letzten zehn Jahren versuchten sie,
die Politik des Imam Khomeini zu verändern. Sie sagten, die Politik
der Revolution sei alt. Aber sie wird niemals alt werden. Sie ist
immer attraktiv für die Menschen.

[09:28:05] (Sprechchöre)

[09:28:25] Nächste Woche am Freitag ist Quds-Tag. Dies ist eine der
bemerkenswertesten Zeichen des Imam Khomeini in diese Land. Mit diesem
Tag haben wir es geschafft, das Anliegen Palestinas in der Welt am
Leben zu halten. Viele Länder der Welt haben versucht, dieses Anliegen
in die Vergessenheit zu drängen. Aber das islamische Regime hat das
nicht getan.

[09:30:00] Jetzt fürchte die mächtige Nation [USA] und die Zionisten,
dass das islamische Regime nicht aufgeben wird. Und sie versuchen
weiterhin, uns aufzualten. Wir werden den Quds-Tag feiern und wir
werden Versammlungen und Demonstrationen abhalten. In anderen Ländern
werden ebenfalls viele Moslems dem iranischen Volk darin nachfolgen.

[09:30:42] Quds-Tag ist für die Palestinenser. Es ist eine
Demonstration der Einigkeit der Iraner. Seid wachsam, damit niemand
diesen Tag dafür benutzen kann, Uneinigkeit und Zwietracht zwischen
uns zu stiftn. Sie konnten unsere Einheit zuvor nicht brechen und sie
können es auch jetzt nicht.

[09:31:56] (Sprechchöre)

[09:32:02] (Chamenei beendet seine Rede ziemlich abrupt mit einem
kurzen Gebet)

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